Fahrt nach Hangzhou

Der Bus, der uns nach Hangzhou bringen soll, kommt eine Viertelstunde zu spät. Warum, das weiß zu diesem Zeitpunkt noch niemand, aber es wird sich sogleich herausstellen: Auf der Stadtautobahn (Höchstgeschwindigkeit 60 km/h) wechselt der Fahrer die Spur auf die Gegenfahrbahn, Autos mit blinkenden Lichtern kommen auf uns zu, da aber auf chinesischen Straßen das (PS-) stärkere Fahrzeug anscheinend immer Vorrang – sogar als Geisterfahrer – hat, hält man sich ansonsten zurück. Von der Gegenfahrbahn geht es dann bei der Ausfahrt hinein zur Tankstelle, dort wird getankt; der Fahrer stellt vorher doch noch den Motor ab.

Nachdem die Tankpumpe den Bus vollgetankt hat (ein Gewaltakt!), springt der Motor nicht an. Das ist kein Problem, denn: Reisende raus, die Burschen nach hinten und anschieben! Beim dritten Versuch springt der Motor dann doch an, anstandsloses Wiedereinsteigen, Fahrtaufnahme. Zurück zum Kreisverkehr, in dem an sich gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird, doch wozu eine Runde fahren: Von der Einfahrtsspur mal schnell nach links gelenkt, zwanzig Meter vorgefahren, wieder als Geisterfahrer Blinker ein und raus aus dem Kreisverkehr. Dann: hupend bis nach Hangzhou. Ohrenschmerzen, Rückenschmerzen. Aussteigen.