Fotografiert in Prag

Geplant war der Ausflug so: Walli kommt zu mir, wir holen gemeinsam Nimbus ab, fahren dann bei Petra vorbei und reisen danach geradewegs auf Prag. Tatsächlich war es dann so: Walli kommt zu mir, Nimbus reagiert nicht auf Anrufe, Klingeln an der Haustüre, Klingeln an der und Hämmern gegen die Wohnungstüre, wir lassen ihn da, holen Petra ab, probieren es dann nochmal bei Nimbus und fahren erst dann nach Prag. Er war letztlich nicht dabei, er hätte verschlafen, hieß es dann später.

Für mich war das der erste Ausflug nach Prag und die Stadt hält wahrlich, was tausende Reiseführer versprechen. Lediglich die Masse an Menschen, die aus der Stadt eine Touristenattraktion im ganz großen Stil machen, stört das Bild. Und was noch Schade ist: Einige der „kleinen Geschäfte“, die man als Tourist immer gerne sucht, sind bereits, ebenso wie die großen, zu Touristenfallen geworden. Auch bestimmte Eintritte in an sich öffentliche Plätze oder gar Straßen bestätigen den Eindruck. (Wer zahlt schon dafür, dass er eine Gasse entlanggehen darf?!??)

Was den Eindruck angeht, und ich erlaube mir hier ein wenig vergleichend zu Wien zu sein, fällt sehr stark die Fülle und Dichte an Konzertereignissen in der Stadt auf. Wien, die große Stadt der Musik – mag ja sein, qualitativ, aber wenn es um die Anzahl der Konzerte und das Ambiente geht, dann kann sich Wien offenbar hinter Prag verstecken. Hier ist es praktisch unmöglich, nicht an einem Plakat vorbeizugehen, das ein für heute Abend angesetztes Konzert bewirbt. In Wien muss man schon nach Konzerten suchen…

Andererseits gibt es ja, wenn man sich ein wenig von den Massen entfernen will, die altbekannte Methode: man besteigt den hiesigen Berg und wandert in der Altstadt am Plateau entlang. Dort stören nur wenige Touristen das Erscheinungsbild und genau dort bekommt W auch ihr Eis.

Das Primärziel des Ausflugs war das Fotografieren und so war es dann auch. Meine Ausbeute war wesentlich geringer als ich es mir gedacht habe, aber das war, realistisch gesehen, nicht anders zu erwarten. Alles in allem, ein äußerst angenehmer, milder und schöner Ausflug, den ich jederzeit wiederholen würde.