Wo gibt es den geeigneten Server?

Es folgt ein langer Artikel über die verzweifelte Suche nach einem geeigneten Server für dreitehabee.

Wer in den letzten Wochen dreitehabee besucht oder sich über die immer wieder „neuen“ alten Einträge im Newsfeed gewundert hat, dem ist der mehrfache Server-/Hosting-/Servicewechsel, den ich mit meiner Website gemacht habe, ohnehin aufgefallen. Ich habe meine Odyssee, die mich letztlich hierher geführt hat, dokumentiert. Vielleicht bringt das dem einen oder anderen Suchenden etwas.

dreitehabee lag lange Zeit und zu meiner vollsten Zufriedenheit auf einem Grid-Service bei Media Temple. Beim regelmäßigen Routinecheck meiner Statistiken fiel mir, just als mir zum ersten Mal bewusst wurde, dass meine Seite merklich langsamer lädt, eine deutliche Reduktion der von einzelnen Besuchern aufgerufenen Seiten auf. Eine Google-Suche später wusste ich bescheid: Langsame Ladezeit bedeutete weniger Besucher und weniger Seitenaufrufe pro Besucher. Es musste eine Lösung her.

Während ich bei webhostlist und anderen Bewertungs- und Vergleichsseiten nach dem geeigneten Server (oder Webhost) suchte und kurz mit dem Gedanken spielte, den Firmenserver für meine Seite einzuspannen, führte Media Temple das ProCDN ein. Das ProCDN ist ein Content Delivery Netzwerk, das – für die 99,99% deutschsprachige Besucher meiner Seite besonders interessant – in London, Frankfurt, Amsterdam und Paris mit Servern in Europa vertreten ist, wodurch sich die Ladezeit meiner Seite enorm senken lassen sollte. Für das ProCDN wären allerdings USD 20 pro Monat zusätzlich zu den normalen Hostingkosten zu bezahlen, was mir für ein ambitioniertes Blog-Projekt doch zu viel erschien, zumal ich den Geschwindigkeitszuwachs durch das ProCDN an Matthias‘ Website testen konnte und mit den Ergebnissen nicht zufrieden war.

Ich sah mich ein wenig um und versuchte andere Webhosting- oder Serveranbieter zu finden, die in den USA angesiedelt waren, jedoch eine gute Verbindung zu europäischen, vor allem aber deutschen, österreichischen und schweizer Netzen hatten. Das deshalb, weil es im deutschsprachigen Raum praktisch unmöglich ist einen Webhost zu finden, bei dem man nicht finanziell ausblutet (Preis pro Monat > EUR 20), wenn man ein LAMP mit vernünftiger Geschwindigkeit und einem für die Gegenwart angemessenen Speicherplatz finden möchte, der auch mehrere Domains auf ein Konto akzeptiert und IMAP-Unterstützung bietet. Zusätzlich verpflichten die Nutzungsbedingungen bzw. AGB der verschiedenen Anbieter den Betreiber einer Website zur Offenlegung von Daten, die nicht einmal vom Gesetz her vorgesehen gewesen wären. Schade, dass Abmahnwellen und Klagsdrohungen zu solchen Reaktionen geführt haben!

Dennoch probierte ich es mit einem vServer bei Hetzner, dem einzigen Hoster, über den man in verschiedenen Foren nur Gutes lesen kann. Konfrontiert mit den Innereien des Serverbetriebs (mein Interesse dafür ist kleiner gleich Null) gab ich den vServer jedoch nach nur wenigen Tagen mit großer Dankbarkeit für die hetznersche Kulanz wieder zurück. Außerdem bescheinigten mir etliche Freunde, dass sich die Ladegeschwindigkeit der Website nicht maßgeblich verbessert hatte.

Es galt, einen Webhost zu finden, der schnell war. Deutsche, österreichische und schweizer Anbieter kamen aus den oben genannten Gründen nicht in Frage, also zurück in die USA, wo ich mir – ebenfalls durch Foren bestärkt – ein Testkonto bei Pacific Host einrichten ließ.

Pacific Host warb damit, zuverlässig und schnell zu sein, wobei mir die letztere Qualität besonders an der Website des Unternehmens auffiel. Ich kannte (und kenne) keine Seite, die in den USA gehostet ist, nicht über ein CDN ausgeliefert, aber so schnell geladen wird wie die von Pacific Host. Klar, die Jungs arbeiten mit LiteSpeed und helfen ihren Kunden bei Migration, Installation und Konfiguration, wodurch alle Systeme optimiert laufen. Der Kundensupport bei Pacific Host ist hervorragend! Zu jeder Tages- und Nachtzeit war jemand da (ich habe vor allem die Supportoption über Chat genutzt), der rasch und kompetent auf meine Fragen antworten konnte.

Pacific Host scheiterte bei mir jedoch an einem kritischen Punkt: pingdom zeigte mir sehr hohe Ausfallszeiten bei den Servern an. Ich konnte die Trübung des Glücks nicht glauben, doch als ich mir dann Test-E-Mails zuschickte, die niemals ankamen, war die Sache für mich gelaufen, da ich nicht der einzige bin, der die Domain mkln.org für seine E-Mails nutzt. Auch hier verlief die Kündigung problemlos.

Um das Problem mit den E-Mails gleich aus der Welt zu schaffen, meldete ich mkln.org bei Google Apps an, die nicht nur kostenlos, sondern auch sicher und zuverlässig waren.

Die Auslagerung der E-Mailverwaltung eröffnete mir aber auch neue Möglichkeiten, da ich nun nicht mehr auf einen vollständigen Server angewiesen war, sondern nur noch Hosting für meine Seite benötigte. Ich ergänzte die ohnehin schon fast zur Gänze dort vorhandene Seite um einige Artikel und schaltete die Domain auf tumblr um. Wiedereinmal. Und wiedereinmal stellte ich die gleichen Probleme fest, die mich schon zuvor wieder und wieder von tumblr wegführten: mangelhafte Suchfunktion, inkonsistente Navigation, fehlende Möglichkeit, Artikeln Überschriften hinzuzufügen… Das System ist schlichtweg noch nicht genug ausgereift, um Ersatz für die „großen“ CMS oder Blogsysteme zu sein. (Trotzdem habe ich in der Zeit ein Theme für tumblr veröffentlicht…)

Da ich noch meine Exportdateien aus Media-Temple/WordPress-Zeiten zur Hand hatte, habe ich die Daten kurzerhand bei wordpress.com importiert und mir das kleine Upgrade für die Verknüpfung meiner Domain gekauft. Seitdem liegt dreitehabee bei wordpress.com und ich kann mich bis jetzt nicht darüber beschweren, ganz im Gegenteil, ich bin zufrieden.

Aber… das Jahr ist noch jung.