Was bedeutet es in Zeiten von YouTube, justin.tv und Vimeo für eine Filmproduktionsfirma, ein „gutes Ergebnis“ einer Eventdokumentation zu liefern? Die Antwort gleich vorweg: Bestmögliche Qualität in so kurzer Zeit als möglich; am besten wäre es, wenn ein bereits herzeigbares Ergebnis für die genannten Onlinedienste innerhalb von 24 Stunden vorhanden wäre.
Gegen diese „eilige Zusammenstellung“ höre ich häufig das Argument, dass Qualität so nicht möglich wäre, schließlich benötige die Aufarbeitung des Filmmaterials Zeit und Ruhe. Das mag stimmen, doch vergisst eine solche Argumentation die Konkurrenz und arbeitet damit gegen die Hand, die das Geschäft ernährt: Hunderte Handykameras und Camcorder, von denen Videosequenzen auf YouTube und die anderen genannten Dienste hochgeladen werden sind für den Endbenutzer gleichwertige Dokumentationselemente.
Ich denke, dass man heutzutage getrost behaupten kann, dass es jedem egal ist, ob das Video über ein Ereignis, das man sich auf YouTube ansehen kann, von einem professionellen Kameramann oder ob es nur in HD von nur einer guten Handykamera gemacht wurde und eventuell verwackelt ist. Solange man den Bericht rasch nach dem Ereignis sehen kann, ist alles recht.
Manche gehen sogar noch einen Schritt weiter und wollen ganz explizit ein amateurhaft wirkendes Video haben, da sie der Meinung sind, damit mehr Authentizität vermitteln zu können. Ich persönlich halte davon nichts (wenn schon professionelle Produktion, dann auch professionelles Erscheinen), aber durch solche Wünsche habe ich feststellen können, wie sehr das Bewusstsein um schnelle und authentische Dokumentation in den Köpfen der (YouTube-) Konsumenten vorhanden ist. – Ganz im Gegenteil zu den Firmen, die damit ihr Geld verdienen.
In meinen Augen wird damit eines völlig klar: Das Argument, qualitativ hochwertige Arbeit abliefern zu wollen, ändert sich in seiner Bedeutung schlagartig, wenn es um einen online zu veröffentlichenden Film geht. Hier ist Schnelligkeit und das dabei bestmögliche Ergebnis angesagt.