Warum Überwachung keinen vom Hocker reißt

Die Zeit Online hat 3 Statements zum Thema Warum PRISM keinen vom Hocker reißt und niemand dagegen protestiert veröffentlicht. Der Schriftsteller Daniel Suarez kritisiert darin die mittlerweile aufs Akzeptieren von großem Verlust als Gegenleistung für Banalitäten gedrillten Konsumenten, die es hassen…

auf handfeste Vorteile zu verzichten, nur um eine unsichtbare Schandtat zu stoppen. Besonders deutlich wird das immer dann, wenn wir irgendwelchen Nutzungsbedingungen von Apps zustimmen, die Zugriff auf unser Adressbuch, unsere Anrufliste oder unseren Standort haben wollen – nur damit wir aktuelle Restaurant-Bewertungen oder so etwas bekommen.

Viktor Mayer-Schönberger, Professor für Internet Governance and Regulation, warnt vor der Prognosefähigkeit von Big Data aus scheinbar belanglosen Einzelinformationen.

aus kleinsten Veränderungen des Einkaufsverhaltens erkennt etwa die Firma Target in den USA mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass eine Kundin schwanger ist (sogar der Geburtstermin lässt sich relativ genau vorhersagen). […] 30 Bundesstaaten in den USA nutzen empirische Datenanalyse um vorherzusagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Häftling, der einen Antrag auf vorzeitige Entlassung stellt, in den nächsten zwölf Monaten wieder in eine Schießerei verwickelt wird.

Und Byung-Chul Han, Philosoph und Kulturwissenschaftler, fürchtet, dass das digitale Panoptikum, eine Horrorvision, bereits als alltäglich akzeptiert und das Handeln dementsprechend verändert worden ist.

Überwachung und Ausspionieren sind ein inhärenter Teil der digitalen Technik. Sie sind ein allgemeiner Habitus in der Welt, die ein digitales Panoptikum geworden ist. Jeder ist Big Brother und Insasse zugleich. Jeder ist Täter und Opfer zugleicht.

Okay, und jetzt geht mal schnell eure Gmail-Accounts checken, denn wenn ihr nichts zu verbergen habt, habt ihr ja nichts zu befürchten.