Eine Datei verdächtig, Polizei meldet sich am Morgen

Dropbox scannt hochgeladene Dateien. Wissen wir. Microsoft scannt hochgeladene Dateien. Wissen wir jetzt, dank Udo Vetters Law Blog, auch.

Mein Mandant […] sammelt online und wahllos ziemlich viel Material, darunter auch Pornografie. Einen Teil davon hatte er nur für die eigene Nutzung auf OneDrive von Microsoft hochgeladen. Offensichtlich schlug dabei der Scan an, den Microsoft automatisch durchführt. Ein einziges, fragwürdiges Bild unter etlichen tausend unbedenklicher Aufnahmen führte zur Meldung an das US-amerikanische Center for Missing & Exploited Children. Über die amerikanische Polizei wurde das Bundeskriminalamt in Wiesbaden informiert […] Der Rest ist business as usual, das heißt die Polizei kam im Morgengrauen und packte die gesamte Hardware meines Mandanten ein. Sie will jetzt schauen, was er sonst so auf seinen Rechnern hat.

Ich weiß zwar nicht, wie diese Filter funktionieren1, dass es sie aber gibt, und dass private Inhalte ungefragt und automatisiert gescannt werden, ist ein Problem, das zu unangenehmen Folgen führen kann. Verschlüsselung hilft, ja, löst aber das grundsätzliche Problem auf eigene Faust agierender Systeme nicht.


  1. Hashwerte? Das wäre doch zu einfach, oder?!