Es wurde nicht ein großer Bildschirm…

https://www.youtube.com/watch?v=axSnW-ygU5g

1984 strahlte Apple einen Werbespot aus, der den neuen Macintosh-Computer ankündigte. Die Szenerie stellte George Orwells „1984“ dar: Menschen sitzen in einem kahlen Raum auf Bänken und nehmen die Kommandos des Großen Bruders entgegen, der aus einem riesigen Monitor zu ihnen spricht. Die Szene wird unterbrochen. Eine junge Frau läuft, von Militäreinheiten verfolgt, auf den Bildschirm zu und zerstört ihn letzten Endes mit einem Hammerwurf. Damit befreit sie sich und ihre Mitmenschen symbolisch vom zentralen Kommando und der unabdingbaren Hörigkeit.

https://www.youtube.com/watch?v=a8GtyB3cees

Gegenwärtig strahlt Apple diesen Werbefilm aus, der die AppleWatch ankündigt. Im Gegensatz zum kahlen Setting des vor dreißig Jahren ausgestrahlten Spots, blicken wir diesmal in die privaten Leben junger Menschen. Sie scheinen glücklich zu sein, folgen aber den Kommandos der vielen kleinen Bildschirme, die sie an ihren Handgelenken tragen. Ihr Alltag wird von kurzen Mitteilungen unterbrochen: Sie stehen auf und bewegen sich, wenn der Bildschirm es ihnen sagt, sie schlafen und ruhen, wenn der Bildschirm es ihnen sagt, und sie trainieren, wenn der Bildschirm es ihnen sagt.

Das Schlimmste daran ist jedoch, dass sie es, im Vertrauen auf einen freien Willen, aus Überzeugung tun.