Aufstieg und Fall des Adblockers Peace

Peace ist – eigentlich: war – eine App, die die neue Content-Blocker-Funktion unter iOS 9 nutzte, um auf Basis einer von Ghostery zur Verfügung gestellten Datenbank Werbung und Tracking-Skripte aus Websites zu filtern. Es gibt mittlerweile einige Apps, die die Funktion nutzen – Crystal, Purify, Blockr – ich habe mich aber aufgrund des guten Rufs von Marco Arment, dem Programmierer der App, für Peace entschieden. Ich habe die App installiert, das Filtern der Skripte aktiviert und war mit den Ergebnissen mehr als zufrieden. Besonders positiv fielen die drastisch reduzierten Ladezeiten von vor allem internationalen Nachrichtenwebsites auf.

Nach nur 2 Tagen wurde Peace aus dem Apple Store zurückgezogen. Und das, obwohl die App innerhalb weniger Stunden die Nr. 1 in 36 App Stores weltweit war. Arments scheinen mir bis heute schleierhaft, denn in einem eigenartigen Beitrag mit dem Titel „Just doesn’t feel good“ rechtfertigt der Programmierer seinen Schritt mit dieser Begründung:

Ad blockers come with an important asterisk: while they do benefit a ton of people in major ways, they also hurt some, including many who don’t deserve the hit.

Peace required that all ads be treated the same — all-or-nothing enforcement for decisions that aren’t black and white. This approach is too blunt, and Ghostery and I have both decided that it doesn’t serve our goals or beliefs well enough. If we’re going to effect positive change overall, a more nuanced, complex approach is required than what I can bring in a simple iOS app.

In anderen Worten: Der Werbe- und Tracking-Blocker Peace wurde zurückgezogen, weil er Werbung blockiert hat. Merkwürdig.

Wie immer hat Michael Tsai die beste Zusammenfassung über den Aufstieg und Fall des Adblockers Peace.