Flickr analysiert E-Mails und Fotos

SmugMug hat Flickr übernommen, soweit so gut. Da sich SmugMug immer ein wenig einsam angefühlt hat, habe ich heute meinen (stillgelegten) Account bei Flickr reaktiviert und ein paar Bilder hochgeladen. Das hat ja alles wunderbar geklappt. Flickr funktioniert einwandfrei, ist schnell und bietet nach wie vor alle Annehmlichkeiten, die den Service so beliebt gemacht haben.

Was ganz und gar nicht geklappt hat und mir vollkommen gegen den Strich geht, ist, was ich in den Nutzungsbedingungen1 gefunden habe. Liest man hier nur die ersten zwei Punkte der Zusammenfassung, so zeigt Flickr (bzw. Oath) sein wahres Gesicht: Die freundliche Photo-Sharing-Site entpuppt sich dabei als grauslicher Datenkrake, der offenbar selbst bei Bezahlkonten nicht darauf verzichtet, Daten zu sammeln, zu analysieren und an Dritte zu verkaufen:

We collect and analyze user data in order to deliver services, content, relevant advertising and abuse protection. This includes: analyzing content […] (including emails, instant messages, posts, photos, attachments, and other communications), linking your activity on other sites and apps with information we have about you, and providing anonymized and/or aggregated reports to other parties regarding user trends.

Ernsthaft, Flickr? Was noch alles?

Und danke, das war’s auch schon wieder mit uns beiden. Wir werden wohl keine Freunde mehr werden, Flickr. Zumindest nicht unter diesen Bedingungen.

Am meisten ärgert mich, und da ist Flickr nur ein Beispiel, dass derartige Generalklauseln zur Regel geworden sind. Nirgendwo, nirgendwo, ist es mehr möglich, für den eigentlichen Zweck zu bezahlen ohne dass irgendeine Vertragsbedingung in den Nutzungsbedingungen versteckt ist, die dem Anbieter eines Service im Grunde genommen völlig absurde Rechte für die Nutzung meiner Daten einräumt. Ich programmiere mir meine Galerie gerne selbst, ja, aber gibt es denn wirklich keinen Service, bei dem ich für den Schutz meiner Daten bezahlen kann?


  1. Ich hoffe, SmugMug ändert da noch was, denn das, was ich heute zu sehen bekam, gehört ganz definitiv noch zu Oath.