COVID-19, Tag 269: Massentest

Sonntag, 6. Dezember 2020, Tag 269 der Corona-Pandemie. Die Zahlen sind nach wie vor trist. Und da spreche ich nicht nur von den Sterbefällen, sondern auch davon, dass sich so dermaßen wenige Menschen testen lassen. Sicherlich, von Ankündigung zu Durchführung ist wenig Zeit vergangen und die verschiedenen, daraus resultierenden Probleme haben wieder einmal gezeigt, dass in der Pandemie Taten mehr zählen als Worte.

Massentest

Als ich von der kurzschen Blendgranate „Massentests“ gelesen habe – Nebelgranate und angesichts der Zahlen und der Diskussion darüber innerhalb der Bevölkerung wohl ein Schuss ins eigene Knie -, habe ich dennoch beschlossen, die Gelegenheit zu nutzen und mich testen zu lassen. Mein Termin war um 12:45 Uhr in der Wiener Stadthalle (dem Massentest-Hotspot und Sonntag noch dazu!) und ich bin davon ausgegangen, mit Chaos konfrontiert zu sein. Tatsächlich aber war dieser Test perfekt durchorganisiert.

Ich bin, stadtinnenseitig kommend, im Park vor der Stadthalle bereits begrüßt worden und im abgesperrten Bereich in Richtung „Corona-Teststraße“ gegangen. Am Weg dorthin wurden FFP2-Masken verteilt und ich wurde gebeten, sie auch gleich aufzusetzen. Einmal ums Eck, Infoblatt in die Hand, dann der gelben Bodenmarkierung folgen. Vor der Eingangstüre Handdesinfektion. Tür auf, weiter die gelbe Markierung entlang. Ich wurde „Teststation 10“ zugewiesen. (Bis jetzt bin ich nicht ein einziges Mal stehen geblieben oder habe irgendwo warten müssen.)

An der Teststation nahm ein Rekrut meinen Laufzettel (das ist die Onlineanmeldung in ausgedruckter Form) entgegen und tippte irgendwas in seinen Laptop ein. (Wartezeit etwa 30 Sekunden.) Dann ging es sofort zum Testplatz (etwa 5 Meter entfernt), wo mir erklärt wurde, was jetzt passieren würde. Ich wurde nach Medikamenteneinnahme gefragt und gebeten, mich zu schnäuzen; immerhin wird der Abstrich über die Nase genommen. Ready. Nocheinmal hat sich der Tester erkundigt, ob alles in Ordnung sei, ich versicherte ihm, er könne beginnen. Und go!

Stäbchen rein, Stäbchen raus. Juckt ein bisschen, mehr aber nicht. Bitte nehmen Sie dort Platz. (Keine Minute hat das gedauert.)

Während ich auf mein Testergebnis wartete, las ich mir die Bedeutung der grünen und der blauen Linie am Infoblatt durch. Grün: Alles gut, gesund bleiben! Blau: Test positiv, weiter zum Gurgeltest. Während ich wartete, gingen drei Personen die blaue Linie entlang.

Nach etwa 10 Minuten wurde ich aufgerufen und erhielt meine Testergebnis. Ein Soldat überreichte mir das Papier und strahlte dabei über beide Ohren, wie wenn ich eine Prüfung bestanden hätte. Er gratulierte mir, wünschte mir einen schönen Sonntag und schöne Feiertage, und bedankte sich für meine Teilnahme am Test. Ich sollte nun der grünen Linie nach draußen folgen. Einmal noch Hände desinfiziert, Tür auf, raus, fertig.

Die gesamte Prozedur hat, vom Betreten des Geländes bis zum Verlassen, alles in allem, etwa 17 Minuten in Anspruch genommen. Wenn die Teststationen über den Zeitraum der Pandemie offen blieben und man es tun könnte, würde ich jede Woche hier vorbeikommen und mich testen lassen. So unkompliziert und schnell war das.