COVID-19, Tag 447: Impfung 💉

Mittwoch, 2. Juni 2021, Tag 447 der Corona-Pandemie. Für mich beginnt so quasi das Ende der möglichen, fatalen Auswirkungen der Pandemie, ich erhalte heute meine erste Impfung. Ich lerne das VIC, nachdem ich es als Teststraße bereits erlebt habe, nun als Impfstraße kennen.

In Österreich wobbeln wir mit den Impfungen so dahin, aber immerhin, es geht ein bisschen was weiter. Ich habe Israel, sozusagen als Best Practice-Beispiel, vor allem aber aufgrund der gestern in den Nachrichten gebrachten Meldung, dass die COVID-Restriktionen dort fallen, nun als Vergleichswert in meine Auswahl der Vergleichswerte eingebaut.

Wir dürfen halt nicht vergessen, dass die Impf-Euphorie die Vergangenheit weniger schlimm erscheinen lässt als sie tatsächlich war. Die Toten werden das politische und organisatorische Versagen, mit dem wir in den letzten Monaten konfrontiert waren, nicht mehr beklagen können. Das „wir“ in „Wir haben die Pandemie überstanden“ beinhaltet nichts Aktives. Das „Wir“ bedeutet, Glück gehabt zu haben: jung oder gesund sein; nicht von einem System abhängig, dass das Versprechen abgegeben hat, sich um einen zu kümmern, wenn es darauf ankommt; nicht von Pflege und Obsorge abhängig zu sein.

Das „Wir“ ist nichts von der Natur Gegebenes. Es ist eine Illusion des Zusammenhalts. Am Ende ist jeder und jede für sich allein. Es wurde uns abermals über Monate hinweg bewiesen. Das System greift schon noch, aber träge, spät und inkompetent. Das hätte viel besser laufen müssen.

Nach diesen pandemischen Wellen schreiben die Überlebenden die Geschichte. Sie haben es geschafft, ihnen ist es gelungen, dem Virus zu entkommen oder es zu überleben. „Überleben“, ja, mal sehen. Ich will nicht wissen, wie viele Folgeerkankungen (physischer als auch psychischer Natur) es aufgrund der soziale Beziehungen sich nachhaltig verändert haben, wieviel stilles Leid noch auf uns zukommt.

Denn wir sind die Überlebenden, wir haben es geschafft. Wir sind stark. LOL.

2 Kommentare

  1. Dieser Blogartikel ist ebenso kraftvoll wie traurig.
    Ein résumé des Vergessens und Versagens, vor dem Hintergrund starker Empathie.
    Chapeau!

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