FBI-Zugriff auf WhatsApp, Signal, Telegram, Threema und iMessage

Ich bin ja sowas von late to the party mit diesem Beitrag über das kürzlich veröffentlichte Dokument mit dem Titel „FBI’s ability to legally access secure messaging app content and metadata„, in dem aufgelistet ist, welche Daten das FBI von welchen Messengern lesen oder erhalten kann. Hier nur eine superkurze Zusammenfassung:

Wer WhatsApp nutzt, gibt ziemlich viel her, wer es auf einem iPhone mit aktivierten Cloud-Backups nutzt, nahezu alles. Wer Signal nutzt ist sicher; das FBI hat nur Zugriff auf das Datum und die Uhrzeit der letzten Nutzung. Telegram schneidet erstaunlich gut ab und liefert – allerdings nur bei Terrorismus-Ermittlungen – IPs und Telefonnummern aus. Threema, da war ich tatsächlich erstaunt, gibt ziemlich viel her, wenn es eine gerichtliche Anordnung gibt: Telefonnummern, E-Mail-Adressen, das Datum der Account-Erstellung oder das des letzten Logins. Dass iMessage eher nicht so toll abschneidet und die letzten 25 Tage de facto offenliegen, ist natürlich auch nicht schön. (Die Futurezone hat eine schöne Zusammenfassung, auch zu den Diensten Line, Viber, WeChat und Wickr, aber weder kenne ich jemanden, der diese Dienste nutzt, noch nutze ich sie selbst, also sind sie mir hier egal.)

Warum habe ich nicht, wie früher, sofort dazu geschrieben? Warum diese Enthüllung nicht in die Reihe der von Cryptoparties geformten Meinungen und Warnmeldungen eingereiht? Weil, so mein Eindruck, das Thema mehr und mehr in Vergessenheit gerät und sich eine unangenehme Akzeptanz einer nicht vermeidbaren Offenlegung der eigenen Daten breitmacht. „Es liest ja ohnedies jemand mit!“ ist mittlerweile eine Grundannahme und kein abschreckendes Statement, den Messenger zu wechseln. Schade, eigentlich. Denn einen sicheren Messenger zu nutzen, ist wirklich nicht schwierig.

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