Alltag

Der Tag beginnt gut. Ich bin ausgeschlafen und bestens gelaunt. Ich habe Glück, da mein Frühstück, im Gegensatz zu Patricks, nicht verdorben, alt oder schlecht ist. Nach dem Frühstück, pilgere ich in den Computerraum der Universität. Ich kriege Hunger, doch Walli sagt ab, Blanca kann nicht essen, Magdalena will nicht, Jakob ist nicht zu erreichen, Patrick ist weg, etc., etc.. Ich beschließe der Mensa, die sich in letzter Zeit bewährt hat, abermals mein Vertrauen zu schenken. Ich scheitere damit am gratinierten Gemüseauflauf, der ja gut aussah, nicht aber so schmeckte. Meine Güte, so ein Graus dieses Ding. Oben total verbrannt, im Inneren kalt, das Gemüse teilweise noch tiefgefroren. Pfui Teufel!

Portion stehengelassen, zum Billa gepilgert. Um den Geschmack des gekosteten Stücks wieder schleunigst wegzubekommen (und im gleichen Atemzug noch Nahrung zu sich zu nehmen), beschließe ich eine Leberkässemmel zu essen. Schon lange nichts Deftiges mehr gehabt, geschmacklich mega-intensiv, in irgendeiner Form doch irgendwie nahrhaft, vor allem aber warm. Beschluss gefasst, doch: Schmeck’s! Der Leberkäse liegt völlig unmotiviert außerhalb des Ofens, weil der gerade gereinigt wird. Auf meine Frage, ob er denn noch warm sei, der Leberkäs’, kommt ein überzeugtes Ja, weshalb ich, wiederum mein Vertrauen inflationär verschenkend, bestelle. Ergebnis: Die Gurkerln in der Leberkässemmel sind wärmer als der Leberkäs’ selbst! Naja, den kann man bekanntlich auch kalt essen, daher wird er auch gegessen. Dennoch: Enttäuschung pur. Das Projekt Wohlfühlen, dass heute so gut begonnen hat, ist also in kulinarischer Hinsicht absolut gescheitert. Mal sehen, was der Abend bringt!

Ein Skandal.