Fragmentierung des Alltags durch „Awareness“

Christiane Schulzki-Haddouti mit einer Gegenthese zu Frank Schirrmachers Payback über die positiven Seiten von „Awareness“ oder die Freunde im Hintergrund.

Social-Web-Tools erlauben es, die Situation anderer Nutzer wahrzunehmen. Diese „Awareness“ kann sich darauf beziehen, ob jemand ansprechbar ist, über welche Tools jemand erreichbar ist, wie lange jemand einen Dienst nutzt oder wo sich jemand befindet. Diese gegenseitige Wahrnehmung erleichtert nicht nur die Koordination untereinander, sondern auch die Zusammenarbeit.

Soziale Netzwerke stören den Menschen zwar, sind aber im Bereich der organisations- und unternehmensinternen Kommunikation herkömmlichen Kommunikationsformen vorzuziehen.

Wissensträger müssen identifizier-, auffindbar und kontaktierbar sein. Hierbei müssen sich die Mitarbeiter selbst beschreiben können, Profile müssen aber auch von anderen Mitarbeitern, von anderen nicht einsehbar und annotierbar sein. Das unterstützen Anwendungen wie Soziale-Netzwerk-Dienste. Sie erleichtern das Suchen und Finden wissender Mitarbeiter etwa über Tagging. Auf diese Weise wird auch der Austausch zwischen Mitarbeitern mit nur schwachen Netzwerkbindungen („weak ties“) ermöglicht. […] Der Vorteil besteht darin, dass teure Telefonate eingespart und die E-Mail-Flut begrenzt werden kann.