SPÖ auf Flickr

Da entdecke ich mit fremder Hilfe auf Flickr den Photostream der SPÖ Presse und Kommunikation und wundere mich sogleich, was genau das soll, denn alles, was Web 2.0 ausmacht, ist deaktiviert.

In allen Galerien ist das Kommentieren gesperrt, kühle Beschreibungen sind unter die parteiösterreichischen Überschriften der langweiligen Bilder gesetzt. Was also ist das hier, was die SPÖ auf Flickr treibt? Werden hier Pressefotos ausgelagert? Wenn ja, wozu? Oder hat hier einfach jemand nicht kapiert, wie man im Internet Wahlkampf macht? Sicher nicht, in dem man auf Flickr, der Speerspitze jedes Web 2.0-Gedankens, die Pressebilder der aktuellen Wahlkampagne hochlädt und die Kommentarfunktion sperrt.

Doch dessen nicht genug. Es gibt auch den YouTube-Channel „rotbewegt“, der ähnlich kommunikativ aufgebaut ist. Kommentieren kann man nicht, doch zum Glück gibt es die „Related Videos“-Funktion, die teils wesentlich besseres als nur die zu erwartenden Kommentare hervorbringt.

Wie fühlen wir uns? Beleidigt, denn hier hat man nicht verstanden, wofür Web 2.0 eigentlich steht und versucht trotzdem, die Idee zu spammen. Was lernen wir daraus? Wer seinen Wahlkampf im Internet führen will, benötigt Wahlkampfstrategen, die das Medium verstehen, und muss einen subtilen Wahlkampf führen, der für die Benutzer des Mediums ansprechend ist oder einen, der sie zumindest irgendwie daran teilhaben lässt (was auch immer man davon nun wieder halten mag). Aber wir sind halt in Österreich. Und da läuft das alles ein bissl anders.