Ausparkarbeit

Die werten Stadtbewohner kennen dieses Problem sicherlich, den ebenso geschätzten Landbewohnern bringe dieser Beitrag das Stadtleben näher: Stadtbewohner leben grundsätzlich abgehoben von der Natur. Für sie gibt es keine langen Fußmärsche, denn es gibt U-Bahnen, der Regen spielt keine Rolle, da fast überall Taxis herumstehen, Winter ist für uns Stadtbewohner die Zeit des Raunzens und die Zeit der winterlichen Stadteigenschaft Gatsch.

Nun, es begab sich, dass ich heute das Auto vom Schnee freischaufeln musste. An sich keine Schwierigkeit, denn der Schnee liegt sehr lose drauf und lässt sich wunderbar mit dem Probexemplar der Salzburger Nachrichten (dreimal gefaltet, Daumen unter der obersten Schicht) entfernen. Doch das Stadtproblem kommt dann erst zum Vorschein: Am Land, davon gehe ich aus, wird der Schnee vom Auto gefegt (am besten nur die Scheiben und ein bisschen die Türen) und das war’s. In der Stadt hat man da schon erschwerte Bedingungen. Erstens, man muss einmal Zugang zum Auto erlangen, denn die Schneeräumung türmt besonders gern an der Fahrerseite einen knapp 1m hohen Schneeberg (festgepresst!!!) an. Zweitens, man darf den Schnee auf der Beifahrerseite ja nicht auf den Gehsteig fallen lassen, denn der Portier des Hauses schaut schon griesgrämig auf einen. Drittens, man darf den Schnee der Frontscheibe nicht einfach vor die Schnauze des Autos kehren, denn da steht ja ein anderes Auto. Würde man das tun, hätte man also eine Schneewand vor sich (das ist, besonders im Moment des Abfahrens, eher ungut). Für den Schnee der Heckscheibe gilt das gleiche. Kehrst du ihn einfach nur weg, dann versperrst du dir deine eigene Ausfahrmöglichkeit.
Ja, ja, das ist Stadtleben!