Montag, 2. November 2020, Tag 235 der Maßnahmen gegen die Verbreitung zur Eindämmung des Coronavirus. Der letzte Tag vor dem Lockdown ab 0:00 Uhr und dann das. Ich habe die Ereignisse in der Innenstadt nur indirekt mitbekommen, war ich doch selbst bis spät in die Nacht beschäftigt und wollte am Heimweg zu Fuß ein wenig Musik hören, um vom Arbeitsstress zu entspannen. Was mir während meines Spaziergangs auffiel, war, dass so dermaßen wenige Leute auf der Straße waren wie schon lange nicht mehr. Der Gedanke, die Menschen würden sich schon rechtzeitig auf den Lockdown vorbereiten, lag nahe. Als jedoch ein paar Polizeiautos in seltener Geschwindigkeit an mir vorbeirasten, reichte ein Blick aufs Handy und die ungelesenen Nachrichten aller Messenger, um zu erfahren, dass ich mich gerade in einer Zone befand, die man besser nicht hätte aufsuchen sollen. Ich führte ein paar Telefonate, um Freunde und Familie zu beruhigen und war mit einem Potpourri an Informationen, Falschinformationen und offensichtlichen Verschwörungstheorien konfrontiert. Das Jahr 2020 zeigt sich wirklich nicht von seiner guten Seite.