COVID-19, Tag 260: Schiurlaub in Österreich

Freitag, 27. November 2020, Tag 260 der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Diesmal geht es ums Schifahren in Österreich.

Ischgl-Plakat auf der Mariahilfer Straße in Wien
Ischgl-Plakat auf der Mariahilfer Straße in Wien

Schifahren, das ist, und da kann man noch so viel herumargumentieren, die Kombination aus Sport und Urlaub. Wer Schifahren als isolierte, sportliche Aktivität ohne das Drumherum verkaufen will, lebt wirklich in einer anderen Welt. Schifahren ohne Restaurantbesuch am Abend (wenn’s auch nur das Hotelrestaurant ist) ist wie ein Wellnesswochenende ohne Hotelübernachtung oder ein Flug ohne Aufenthalt am Flughafen oder ein… ich denke, der Punkt ist angekommen.

Italien, Deutschland, Frankreich, sie alle wollen die Schisaison etwas nach hinten, nämlich in den Januar hinein verschieben. Österreich? LOL, nahezu die höchsten Todeszahlen weltweit, aber wir wollen die Schisaison eröffnen, weil die Wirtschaft! Die Hoteliers! Die Restaurants!

Aber auch das ist widersprüchlich. Wenn die Restaurants in den Schiregionen aufsperren dürfen, weil sie ja so tolle Präventionskonzepte haben, warum dann nicht im Osten des Landes auch? Wenn Einkaufen in den Schiorten so kein Problem ist, wenn das Flanieren in den – natürlich bedingt – engen Gassen eines Schiortes machbar ist, warum dann der Lockdown? Die Möglichkeit, diese Nicht-Maßnahmen zu kritisieren, hört nicht auf. Ich weiß gar nicht, wo diese geballte Ignoranz gegenüber den Fallzahlen daherkommt, aber ich fürchte, wir werden sie (bei den nächsten Wahlen) perpetuieren.