Hotel Riviera, Pula

Wer in Wien lebt hat den großen Vorteil, sich in etwa sechs Stunden von Zentraleuropa in den adriatischen Raum bewegen zu können. Viele häufig strapazierte Strände in Italien sind schon synonymisch in unseren Sprachgebrauch übergegangen, es gibt aber auch noch weniger bekannte Gegenden in Europa, die einen Besuch wert sind. So zum Beispiel die Gegend um Pula in Kroatien.

Freitag in der Früh Sachen gepackt, noch schnell ein Frühstück bei Kent und ab in den Süden. Wien, Graz, Maribor, Ljubljana, Koper, Pula. Ab Koper gibt es keinen Zweifel mehr, dass Istrien der Toskana äußerst ähnlich ist. Pinien, rote Erde, weißer Fels, blaues Meer. Und Durchschnittstemperaturen von 39°C!

Pula selbst ist eine Kleinstadt, in deren natürlichem Hafen die Hässlichkeit einer (künstlich angelegten?) Industrie-Insel gegen die Schönheit der Stadt und der Natur ankämpfen. Das Ergebnis gleich vorweg: Es kommt auf den Blickwinkel an, aber die Strände sind sowieso ganz wo anders!

Wir wollten auf Nummer sicher gehen und haben schon von zuhause aus ein Hotel gebucht. Das Hotel Riviera versprach alles, was man für so einen kurzen Ausflug benötigte und es sah sogar recht vielversprechend aus. Von außen wirkte das Hotel wie von Österreichern im Schönbrunnfieber hingestellt und es sollte sich später bewahrheiten, dass nicht nur das Hotel in Pula ein Prunkbau der Monarchie war! Doch Schluss der guten Worte, denn die Nacht im Riviera war die Hölle! In Gegenden, in denen es nachts nicht unter 30°C sinkt, sind auch die schönsten Hotels dieser Welt nutz- und sinnlos, wenn sie über keine Klimaanlage verfügen! (Was ich als Knopf für die Klimaanlage deklarierte, entpuppte sich sehr zu unserem Leid als Lichtschalter!) Am nächsten Tag sollten wir das Hotel fluchtartig verlassen und eine Bayerin würde uns zu neuem Glück verhelfen.