Negativbeispiel Flash: Hotel Batory

Wir beachten die Punkte Nr. 3, 5, 7, 8, 9, 10, 17, 19 und 20 in den Website Don’ts und sehen uns an, was passiert, wenn man als Kunde von Flash-Programmierern eine Seite wie die des Hotel Batory in Polen angedreht bekommt. Optisch okay, benötigt man allerdings Informationen, scheitert die Seite schon an der Basis.

  1. Ich rufe die Seite hotelbatory.pl auf: Bild, Zisch, Flash, da wird animiert. Tatsächlich vergehe 12 Sekunden, bis das endlich aufhört.
  2. Ich muss meine Sprache auswählen. Hmm. Praktisch alle Seiten dieser Welt erkennen zumindest die wichtigsten Sprachen und stellen sich darauf ein. Warum also nicht hier? Egal, ich klicke auf „Willkommen“.
  3. Oh, wieder eine Animation samt Ladezeit. Wetten, Sie werden wahnsinnig, wenn Sie den Menübalken beim Aufbau zuschauen? Mit meiner – momentan langsamen – Leitung dauert der Aufbau der Seite knappe 13 Sekunden. Insgesamt habe nun schon 30 Sekunden gebraucht um hier herzukommen.
  4. Sehen wir uns die Startseite an: Der Inhalt? 8 Zeilen zu je knapp 7Wörtern werden angezeigt. Die Adresse markieren? Geht nicht, weil Flash. Die Navigation? Aufgeteilt auf drei Ebenen: Eine gleich unter dem Text, eine links oben – scheint das Hauptmenü zu sein – und eine darunter. Warum „Lage“, „Karte“, „Adresse“ und „Kontakt“ nicht zusammengehören, ist mir schleierhaft…
  5. Wir sind auf einer Hotelseite, also interessieren wir uns für Zimmer. Sagen wir: Doppelzimmer (Twin) für einen Tag. Bevor ich reserviere, möchte ich sehen, wie die Zimmer aussehen. Ich klicke also auf „Zimmer“. Aha, im Mini-Textfeld hat unser Flashprogrammierer den Text hineingepusht. Okay. Ich muss mit der Maus über den blinkenden Pfeil fahren, damit der Text scrollt. Schade, die Mausradfunktion hat der Flash-Programmierer deaktiviert, ich werde also gezwungen den Text so schnell zu lesen, wie es ihm gefällt – das ist ein Service!
  6. Ich klicke auf „Reservierung“. Nichts passiert. Ich sehe mich um, ob vielleicht im Miniaturinformationsabschnitt irgendwas steht, da steht allerdings noch immer was von Zimmern, genauso wie im vorigen Menüpunkt. Oohh! Moment, da blinkt ja was: Ein Pop-Up-Fenster soll geöffnet werden! Klar, lieben wir doch! Also her damit!
  7. Jetzt wird’s besonders lustig: Es öffnet sich ein Formularfenster mit den üblichen Eingabefeldern. In welchem Format ich das Anreise- und Abreisedatum eingebe, ist scheinbar egal, naja, warum auch hier eine Datumsauswahl ermöglichen, wenn wir das Geld für die Flashanimationen auf der Hauptseite verpulvert haben. So eine Reservierung ist bei einem Hotel ja nur eine Nebenfunktion, oder?
  8. Okay, ich gebe also meine Daten ein und klicke auf Abschicken. Hoppla, ich habe vergessen das Abreisedatum einzugeben! Was sagt mir das herrliche Pop-Up-Fenster? „Sie müssen alle Verben ausfüllen.“ Na gut, für die Übersetzung kann der Programmierer nichts, wofür er aber was kann ist: Wie komme ich zum Formular zurück? Der Zurück-Button wurde ja ausgeblendet und Rechtsklick plus Zurück kennen wohl die wenigsten.
  9. Reserviert habe ich dann doch nicht, also kann ich nicht sagen, was als nächstes passiert…
  10. Ein Blinder hätte auf der Seite keine Chance gehabt!

Nett anzusehen ist die Seite des Hotels ja, und es ist wahrscheinlich auch ein recht nettes Hotel, doch wer auch immer sich für die Website verantwortlich zeichnet, dem empfehle ich dringendst die Lektüre der Website Don’ts, denn die Person hat überhaupt nicht begriffen, was die Kernfunktion einer Website im professionellen Bereich ist. Aber – auch aus Negativbeispielen lernen wir!