Wie uns soziale Netzwerke an der verletzlichsten Stelle unseres Menschseins treffen und dabei Gemeinschaft suggerieren, wo Einsamkeit herrscht. Niedrigschwelligkeit (ein Like) und „gute Gespräche“ in Ehren, doch wo Selbstdarstellung im iterativen Loop zur 511 Pixel breiten Selbstverwirklichung zwischen Werbeeinblendungen führt, herrscht mangelndes Interesse am Anderen und am Selbst.
Man fällt oft und gerne selbst in die Falle: Nichts los daheim, alle Freundinnen und Freunde sind auf Urlaub oder beschäftigt, also richtet sich der Fokus auf die virtuellen Freundschaften. Freundschaften, die durch automatisierte Geburtstagsgrüße definiert werden, durch das pflichtbewusste „Gefällt mir“ unter einem zu diesem Zweck geschossenen Foto, oder durchs Abonnieren eines Twitter-Streams. Willkommen in der Welt der neuen Einsamkeit!