Warum mich Mailbox nicht interessiert

Ein neues Programm fürs iPhone, Mailbox, verspricht Ordnung im Posteingang. Der Schmäh? Jedes E-Mail kann sofort beim Einlangen aus dem Posteingang befördert werden, in dem man ihm einen Erledigungszeitpunkt zuweist. „Später“, „Am Abend“, „Morgen“, „Am Wochenende“, „Nächste Woche“, „In einem Monat“ und „Irgendwann“ stehen zur Auswahl. Nachdem ich mir das Promotionsvideo zu Mailbox angesehen habe, war ich kurzfristig begeistert.

Sobald ich aber verstanden habe, wie Mailbox funktioniert, wurde die App/der Service uninteressant für mich: Mailbox benötigt Zugang zu meinem Gmail-Konto, um dort E-Mails in diverse Listen zu verschieben. Mailbox nimmt mir keine Arbeit ab, sondern verschiebt sie nur auf später. Und das kann ich mit simulierten To-Do-Listen in Mail.app genauso erledigen. Mat Honan, das ist der Wired-Journalist, dessen Onlinekonten mittels Social Engineering gehackt wurden, ist gleicher Meinung:

Sure, Mailbox makes getting to inbox zero easier. But after spending a few days with it, I’m not sure that it actually makes me faster or more productive at reading and responding to e-mail. It imposes a rigid system on me that doesn’t do everything I need it to, so I end up opening other e-mail apps anyway. That means I’m ultimately spending even more time than I already was on e-mail.

Des weiteren sind scheinbar die Server von Mailbox momentan nicht gerade zuverlässig. Ich frage mich nur: Was passiert, wenn wirklich viele Gmail-Benutzer Mailbox verwenden werden – können die Mailbox-Server dann noch mithalten? (Abgesehen von der Benutzbarkeit der App, wie sieht es mit der Sicherheit eines zwischen Gmail und Mailbox bzw. zwischen Mailbox und der dazugehörigen App aus? Ich bezweifle, dass die kostenlose App es in puncto Sicherheit mit Gmail aufnehmen wird können…)

Man muss das E-Mailproblem (welches E-Mailproblem?) einfach viel gelassener sehen.