Wie wird es mit den Büchern weitergehen?

Buchhandlungen verschwinden. Still, ohne Ankündigung, über Nacht.

Der Germanist Gerhard Zeilinger über das Sterben der Buchhandlung am Beispiel Reichmann.

Keine Unterschrift, kein Abschiedswort, keinerlei Erklärung. Es muss über Nacht geschehen sein. Das Ende kam plötzlich und schnell. Eine knappe Notiz im Amtsblatt der Wiener Zeitung. Konkurseröffnung, Tagsatzung, die üblichen Formalitäten.

Als ich mich das letzte Mal, mehr zufällig als geplant, in der Buchhandlung meiner Schulzeit umsehen und in den neuesten Erscheinungen schmökern wollte, konnte ich auch dort schon die Anzeichen des sicheren Niedergangs wahrnehmen: Halbleere Regale, desinteressiertes Personal, ein ausschließlich aus in Bestsellerlisten angeführten Titeln bestehendes Sortiment, Bürowaren (!), Kinderspielzeug (!!) und Ansichtskarten.

Am schlimmsten traf mich aber der Anblick leerer Regale im ersten Stock der Buchhandlung gegenüber der U-Bahnstation Meidling Hauptstraße1. Das schmerzte, das tat weh.


  1. Kann sich eigentlich irgendwer erklären, warum die Station nicht Meidlinger Hauptstraße heißt?