Bei Flickr tut sich wieder was

Es tut sich mal wieder etwas bei Flickr. Seitdem der Foto-Sharingservice SmugMug Flickr übernommen hat, habe ich darauf gehofft, dass die Plattform ein wenig von dem auf Masse ausgelegten Pseudo-Social-Network wieder zu einer auf Fotografie fokussierten Community zurückkehrt. Mein großer Flickr-Exodus war mitunter genau damit begründet, dass die Fotos nicht mehr die Hauptrolle spielten, sonder nur noch die Nutzbarkeit der Bilder (für Werbezwecke) die Weiterentwicklung des Services bestimmte.

Und siehe da, was lese ich heute im Flickr-Blog? SmugMug führt Flickr wieder zurück auf den Pfad, den es vor Yahoo beschritten hat: Flickr wird wieder ein zu bezahlender Onlineservice, den man zwar gratis testen kann, das kostenlose Terabyte Speicherplatz, das man bei Flickr unter Yahoo nutzen konnte, wird aber gegen kostenlose 1.000 Fotos getauscht. Alles darüber hinaus wird Ende Jänner 2019 gelöscht. Die Begründung ist ganz klar ökonomisch, aber mir gefällt auch der ideelle Überbau:

In 2013, Yahoo lost sight of what makes Flickr truly special and responded to a changing landscape in online photo sharing by giving every Flickr user a staggering terabyte of free storage. […] the free terabyte largely attracted members who were drawn by the free storage, not by engagement with other lovers of photography. […] Reducing the free storage offering ensures that we run Flickr on subscriptions, which guarantees that our focus is always on how to make your experience better.

Why we’re changing Flickr free accounts“ by Andrew Stadlen (Flickr Blog)

Sicherlich wird diese Ankündigung Raunen erzeugen, denn „Oh mein Gott, Unmengen an Fotos speichern ist nicht kostenlos?!“ und sicherlich werden sich einige Nutzer von Flickr abwenden. Aber ich denke, wir alle haben immer schon gespürt, dass „kostenlos“ in Wirklichkeit ziemlich teuer kommt. Insofern wünsche ich Flickr viel Glück, denn wenn es dem Fotoservice gelingt, die Community wieder aufleben zu lassen (doch auch selbst wenn nicht), dann lohnen sich die USD 50 für unlimitierten Speicher jedenfalls!