Ich nutze seit Ende 2019 den Newsreader Feedbin. Feedbin ist verhältnismäßig teuer (50 USD/Jahr), bietet aber deutlich mehr als die meisten anderen Feed-Aggregatoren: Einerseits ist Feedbin selbst eine Web-Applikation, die, wie damals Google Reader, sehr gut online nutzbar ist, andererseits gibt es fürs Smartphone eine App. Besonders aber gefällt mir an Feedbin, dass ich, neben RSS, Atom und anderen Feed-Formaten, Tweets (entweder eine ganze Timeline oder aber gefilterte Tweets) und Newsletter nahtlos in einen gesammelt dargestellten Nachrichtenfluss integrieren kann. Die Integration beider Formate ist gut gelungen, die der Tweets sticht aber besonders hervor: Es ist zum Beispiel ganz leicht möglich, nur Tweets anzeigen zu lassen, die Links oder Medien beinhalten, alle anderen aber zu ignorieren. Und das Beste? Enthält ein Tweet einen Link, so wird der dort abrufbare Inhalte so angezeigt, wie wenn er Teil des Tweets wäre! Und wer einmal keine Zeit hat, die News sofort zu lesen, kann alle Beiträge – egal, ob Feed, Tweet oder Newsletter – direkt in Feedbin speichern, um sie später zu lesen.
Viel besser geht nicht? Doch! Neben all den Features und Funktionen, ist Ben Ubois, der Entwickler und Betreiber des Services, dem Datenschutz verpflichtet und unternimmt einiges, um die Daten seiner Kunden zu schützen.
I want Feedbin to be the opposite of Big Social. I think people should have the right not to be tracked on the Internet and Feedbin can help facilitate that. Since Feedbin is 100% funded by paying customers, I can focus solely on making the best product possible without compromises. Therefore, Feedbin can be private by default. To me this means eliminating all potential points of leaking user data while using Feedbin.
Private by Default, Ben Ubois
Wenn ich mir nun vor Augen halte, wie das mit dem Service, den ich zuvor genutzt habe, FeedWrangler, war, dann ist der Wechsel ein großer Schritt in die richtige Richtung gewesen. Neben all den Vorteilen, die Feedbin bietet, hatte ich von Anbeginn an bei FeedWrangler das Gefühl, dass David Smith (der Betreiber des Services) nicht wirklich an seinem Produkt interessiert ist. Wie egal jemandem ein Bezahlprodukt sein kann, sieht man oft an Kleinigkeiten, wie zum Beispiel – ich schreibe diesen Beitrag im Jahr 2020 – dem Copyrighthinweis in der Fußzeile, der auf FeedWrangler heute noch mit 2013 (!) angegeben ist. Sicher, FeedWrangler hat gut funktioniert und für USD 19/Jahr habe ich es mir erspart, meinen News-Aggregator selbst zu hosten, aber die zusätzlichen Kosten für Reeder (einem Newsreader für iOS und macOS, den man unbedingt benötigte, weil die Webansicht von FeedWrangler eine Katastrophe ist) und Read Later oder Pocket (Services, um Beiträge später zu lesen), sind dann auch auf jährliche Kosten gekommen, die höher waren als die 50 USD, die ich nun für Feedbin bezahle.
Okay, lange genug geschwafelt. Nehmt Feedbin, nicht FeedWrangler. Es lohnt sich, wenn man RSS nutzt.