Dienstag, 22. Dezember 2020, Tag 285 der Corona-Pandemie. Ich hab’s mir nochmal gegeben und war beim Corona-Test der Stadt Wien im Austria Center Vienna. Die Anmeldung lief bei mir problemlos, ich habe mir einen Termin um 07:30 Uhr ausgesucht. Warum? Weil, so dachte ich mir, um diese Uhrzeit sicher noch nicht so viele Menschen dort sein werden und ich gleich drankomme. Nach den Erfahrungen vom Corona-Massentest in der Stadthalle war ich guter Dinge.
Ich machte mich auf den Weg. Mit der U-Bahn nach Kaisermühlen, von dort dann noch ein paar Minuten zu Fuß. Bereits am Weg zur Teststraße, erlitt ich einen ersten Dämpfer meiner Euphorie, denn ich konnte schon am Zugangsweg die Warteschlange sehen. Es war 7 Uhr irgendwas und vor mir eine ganz schön große Menge wartender, grantiger Morgenmuffel. Man hielt sich an die Grundregeln der Zivilisation und erduldete die Kälte (es war ziemlich kalt) und die Nässe (es hat hin und wieder ein bisschen geregnet) ohne zu murren.
Die Schlange bewegte sich kontinuierlich fort und ihre Länge täuschte ein wenig, da ja der von allen wirklich gut eingehaltene Sicherheitsabstand sehr viel Platz verbrauchte. Es gab keinen Moment, an dem nichts weiterging. Steter Fort-Schritt, sozusagen, wenn auch unter widrigen Bedingungen: Pandemie und Wetter, halt.
Die Tests fanden ebenerdig statt, im Stockwerk drüber war allerdings schon zu sehen, was auf eine Erhöhung der Testkapazität im Austria Center schließen ließ: Noch eine ganze Reihe weiterer Testplätze, die aber als ich in der Schlange stand, noch geschlossen war.
Unten und damit am Beginn der Teststraße angekommen, hieß es dann zwei Mal Hände desinfizieren. Check. Securities haben mich dann einer Straßennummer zugewiesen und vom Betreten der Halle bis zur Frage „Haben Sie ein Lieblingsnasenloch?“ sind vielleicht gerade Mal 5 Minuten vergangen. Im Gegensatz zum Test in der Stadthalle, bei dem man während der Testung saß, befand man sich hier in stehender Position. Da Stehen eine etwas wackligere Angelegenheit ist als Sitzen und mir die Tester angelernt und nicht ausgebildet erschienen, habe ich den Test etwas mehr gespürt als den in der Stadthalle. (Dennoch: ein Kinkerlitzchen und nicht der Rede wert.)
Sobald die Probe entnommen wurde, führte der Tester sie in eine mit einer Flüssigkeit gefüllte Plastikschale und wies mich an, zur nächsten Station zu gehen und währenddessen mit dem Stäbchen gut in der Flüssigkeit umzurühren.
Die nächste Station war schnell erledigt. Teststäbchen raus (und in den Müll), Deckel (mit Tropfventil) auf die Plastikschale drauf, dann selbständig auf den Schnelltest tropfen. Von nun an: etwa 10 Minuten warten. Und diese Wartezeit war nicht etwa still und sitzend (wie in der Stadthalle), sondern bestand darin, dass ich vom einen zum nächsten Tischchen vorrückte, während die Flüssigkeit mit dem Schnelltest reagierte. Am Ende angekommen, wurde der Schnelltest geprüft, ich zeigte meinen Ausweis und die E-Card her, mein QR-Code von der Anmeldung wurde gescannt und mir wurde sofort ein (negativer, yeah!) Bescheid ausgedruckt. Auch hier hat die gesamte Prozedur nicht länger als 15 Minuten gedauert.
Die Wartezeit, allerdings, war dann insgesamt doch länger als erwartet. Mein Termin wäre um 7:30 Uhr gewesen. Ich war um ca. 8:05 Uhr dran und um 8:18 Uhr fertig. Wer auch immer sich also testen lässt, bedenke diese Verzögerung! Aber lasst euch testen, damit dieses Weihnachten nicht der Großeltern letztes wird.