Ich schlage Haken auf dem Weg durch die Nacht und merke, dass die Dosis nicht hoch genug war. Meine Nasenscheidewand ist entzündet, und der Schleim löst sich in dünnen Bächen. Ich sehe das Blut, aber was macht das schon? Ich bin hart im Nehmen. Bilde ich mir zumindest ein. Und ein Paar netter Hüften hilft mir dabei. In solchen Augenblicken fragt man sich: Was ist ein Prolet? Hunderttausend-Euro-Antwort: Ein glücklicher Mensch! Oh ja, denn verschiedene Aspekte der Situation verdienen besondere Beachtung: Vorher, an der Straßenbahnstation, hat sich beim Anblick einer neugierigen Achtzehnjährigen mein Verstand geregt (wobei wir den Terminus Ver-Stand hier im Wortsinn gebrauchen wollen). Es ist die Sache der Wenigsten, unabhängig zu sein: – es ist ein Vorrecht der Starken. Behauptet Nietzsche. Der Kerl ist bestimmt nie mit Kopfschmerzen und drei Aspirin im Blut an einer Straßenbahnstation gestanden. Vorrecht der Starken? Schwachsinn! Wie schwach bin ich, und wie unabhängig fühle ich mich dabei! Der Morgen droht in knapp vier Stunden. Die Nachwirkung der Alokoholika löst sich schneller auf als der Gedanke an das niedliche Lächeln und die handlichen Brüste der Kleinen von der Straßenbahnstation. Nietzsche! Morgen wird die Welt zerschmelzen in der Schwüle des Tages. Das Warten auf die große Explosion, einen weiteren Tag lang hinausgezögert. Um es in der Sprache des neuen österreichischen Films zu sagen: Hör’ ma doch auf mit dem Denken, jetzt geht’s ans Schaffen!