Es geht die Runde, dass einigen Nutzern von Google Docs ein Hinweis angezeigt wurde, der sie über einen Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen informiert und den Zugriff zum aktuellen Dokument verhindert hat. Besonders interessant ist die Formulierung des Hinweises, denn der lautete:
We’re sorry. You can’t access this item because it is in violation of our Terms of Service. This item has been flagged as inappropriate and can no longer be shared.
Schnell hat sich herausgestellt, dass es sich bei dem Hinweis um einen Fehler im System handelte, der auch bald schon behoben wurde.
Dennoch hinterlässt diese Episode einen bitteren Beigeschmack in zwei Variationen. Einerseits wurde mit dem Hinweis (wieder einmal) klar, dass Inhalte gegen Nutzungsbedingungen verstoßen können und dass zumindest die technische Möglichkeit besteht, dies in Echtzeit zu prüfen. (Ergo: Google kann mitlesen und Google liest mit – anders kann ich es mir nicht erklären.) Und andererseits wird mit dem Hinweis auch klar, wie hilflos man ist, wenn man sich gänzlich auf Cloudservices (wie eben Google Docs) verlässt.
In anderen Worten: Mimimi, die Firma, die mir kostenlos ein vollständiges Office-Paket online anbietet, wagt es, die Inhalte meiner Dokumente zu durchsuchen? Mimimi. Meine Dokumente sind dauerhaft verfügbar, ich habe nahezu unlimitierten Speicherplatz im Onlinekonto, aber die Firma, die mir diese Services anbietet, soll sich unterstehen, Kapital aus meinen Daten zu schlagen oder sie zu irgendwelchen Zwecken zu analysieren! Mimimi. Ich bin mir sieben Euro im Monat1 für ein Office-Paket zu neidig, aber wehe, jemand spioniert meine Daten beim kostenlosen Office-Anbieter aus! Mimimi.
- Microsoft bietet zum Beispiel ein Office-Paket, das auch lokal installiert werden kann, für 7 Euro pro Monat an. Apples Office-Paket (auch das speichert lokal) ist bei jedem Kauf kostenlos dabei. ↩