Kein schöner Nachruf

OJ Simpson ist tot. Er starb in einem Alter, das seine Opfer Nicole Brown und Ronald Goldman nicht erreichen konnten. Der Nachruf ist kein schöner.

Vor ein paar Tagen ist O.J. Simpson verstorben. Moira Donegan vom Guardian hat ihren Auftrag, einen Nachruf zu verfassen, gut genutzt und stattdessen einen Bericht über den Mord Simpsons an Nicole Brown gemacht.

OJ Simpson is dead, and Nicole Brown should still be alive. Simpson, the longtime batterer and stalker of Nicole Brown Simpson, […] died in bed, receiving medical care to make him comfortable, at the end of his natural life. […] His was a very different death from the one he allegedly inflicted on his former wife, Nicole Brown, and her friend Ron Goldman. They did not die in bed; they probably died screaming. And for Nicole, at least, her death was the culmination of a years-long campaign of terrorism that OJ had waged against her since they met.

The Guardian

Kommt es nur mir so vor oder passiert es in letzter Zeit immer öfter, dass Nachrufe, vor allem in den US-amerikanischen Medien, äußerst kritisch verfasst werden und bisweilen entweder auf einer Meta-Ebene oder gleich ohne Umschweife ein „Endlich ist er/sie weg!“ vermitteln? Spontan fällt mir als alternatives Beispiel ein, wie über Henry Kissinger Tod geschrieben wurde: Henry Kissinger, War Criminal Beloved by America’s Ruling Class, Finally Dies.

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