Keine Beitragsbilder, wenn nicht notwendig

Beitragsbilder, vor allem solche, die mittels KI generiert wurden, sollten wirklich nur dann zur Anwendung kommen, wenn sie zum Inhalt des Artikels substantiell beitragen. Wenn sie nur "Emotion vermitteln" sollen oder "Designvorgabe" sind, dann bitte lasst es. Es sei denn, ihr wollt mit einem des Lesens nicht ganz so mächtigen Publikum interagieren.

Ich schließe mich den Aussagen von Nelson und Manuel Morale zum Thema Beitragsbilder (bzw. noch schlimmer: KI-generierte Beitragsbilder) auf persönlichen Blogs an. Die Regeln, wann Beitragsbilder verwendet werden sollten, sind eigentlich recht simpel:

  1. Wenn das Beitragsbild nichts zum Inhalt beiträgt, lass es bitte weg1.
  2. Wenn das Beitragsbild mit KI generiert ist, dann lass es bitte weg, sofern die erste Regel nicht erfüllt werden kann.
  3. Und wenn das Beitragsbild ein Stockfoto ist, das nur dem Zweck dient, die Website bunter zu machen oder „ein Gefühl zu erzeugen“, dann gilt noch viel mehr, dass du es bitte weglassen solltest.

Gerade KI-generierte Bilder sind (mir persönlich) ein Graus. Es gibt nur wenige, die wirklich gut gemacht sind. Die meisten sind peinlicher Müll. Ich mag sie nicht und Nelson (siehe gleich dazu) ebensowenig. Nicht nur, weil wir uns jetzt schon an solchen Bildern mehr als sattgesehen haben, sondern auch, weil der Schluss nahe liegt, dass wenn schon das Bild billig erzeugter Müll ist, auch der Rest des Beitrags eine generierte Wortsuppe ist, mit der der Autor oder die Autorin einen anderen Zweck verfolgt als die generische Vermittlung des im Artikel diskutierten, präsentierten oder kommentierten Inhalts.

Und nun in den Worten der oben genanten. Nelson hat ein Problem mit KI-generierten Bildern und ich teile seine Gedanken.

I have a growing hatred for AI-generated images in blogs. It makes me wonder if the text in the blog posts is AI-generated to some extent. It’s always disappointing seeing these images in blogs run by individuals. I expect this from corporate blogs but not indie blogs. […] If you run a personal blog, please avoid AI-generated images.

Nelson

Manuel Morale geht einen Schritt weiter und spricht sich nicht nur gegen KI-generierte, sondern ganz generell gegen unnötige Bilder in Blogbeiträgen aus.

I have a growing hatred towards pointless images in blog posts in general, I don’t even care if they’re AI-generated or not. If they’re there as part of the content then by all means use them but if you’re just adding a stock image from unsplash to make the page “feel” more interesting then you’re just part of the broader problem that’s plaguing the web.

Manuel Morale

Sie haben beide recht und auch ich werde mich in Zukunft noch mehr an diese so einfachen Regeln halten, auch wenn Beitragsbilder bei mir jetzt schon weniger oft zur Verwendung kommen als gemeinhin üblich.

Ich habe mich übrigens aus einem ganz anderen Grund bewusst dafür entschieden, Beitragsbilder sehr selten auf meinem Blog einzusetzen. Ich habe mich selbst dabei beobachtet, wie ich auf Websites und Blogs Inhalte angesehen habe, weil mich das Beitragsbild angesprochen hat. Aber genau darin lag nun das Problem: Ich habe die Beiträge angesehen und nicht gelesen. Ich habe auf den jeweiligen Beiträgen nach weiteren Bildern gesucht, mich aber nicht auf die (deutlich anstrengendere) Verarbeitung des das Bild begleitenden Textes eingelassen, somit dem Autor/der Autorin nicht die Aufmerksamkeit für den zu übermittelnden Inhalt geschenkt, wenn er nicht ganz besonders und auffällig gut war. Umgekehrt habe ich mich auch dabei beobachtet, wie ich auf Blogs und Websites mit viel Text (und wenig Bildern) ein völlig anderes Scroll- und Browse-Verhalten an den Tag lege. Auf solcherlei Websites lese ich mir aktiv ein paar Überschriften und, wenn ich einmal einen Beitrag angeklickt habe, die Unterüberschriften bzw. die ersten zwei bis drei Zeilen der ersten paar Textinhalte durch, um mir einen Überblick zu verschaffen, ob mich der hier präsentierte Inhalt tatsächlich auch interessiert.

Hier greift natürlich wieder eine ganz simple Regel: Wenn mir eine Website primär Bilder präsentiert, dann gehe ich auch davon aus, dass es mit Bildern weitergeht und beginne nicht einmal den Prozess der Anstrengung, den Textinhalt zu verarbeiten. Wenn eine Website aber von Anfang an nur mit Textelementen arbeitet, dann komme ich nicht drumherum, die Verarbeitung dieser Texte zu starten und befinde mich damit in einem weitaus tiefergehenden Verarbeitungsprozess als beim Bilderschauen.

Dieses Phänomen hat – und ich erlaube mir, das ganz hochnäsig zu sagen – auch Vorteile in Bezug auf die Qualität der weiteren Interaktion (zum Beispiel) in den Kommentaren. Insofern könnte man nun behaupten, dass meine Startseite einen gewissermaßen abschreckenden Charakter denjenigen gegenüber hat, die zum Schauen oder Browsern hergekommen sind. Ein Nutzungserlebnis wie auf TikTok oder Instagram werden sie hier einfach nicht finden. Die auf diesen Plattformen angelernte und kontinuierlich durch Verbesserung der jeweiligen Algorithmen hervorgerufene Verarbeitungsmechanik, sich ja nicht auf einen Inhalt einzulassen, sondern bereits mit dem nächsten konfrontiert zu sein, bevor man den gerade eben angesehenen tiefergehend verarbeitet hat, stößt hier auf eine Barrikade, die ich in absehbarer Zeit nicht aufzulösen gedenke. Diejenigen hingegen, die kein Problem damit haben, eine solche Barriere zu überwinden2 und nach wie vor in der Lage sind, Textinhalte zu verarbeiten, lädt die Startseite mit einem Portfolio an rezenten Inhalten zur Interaktion ein. Und somit haben textlastige Websites und Blogs ihren Vorteil klar definiert.

  1. Ließ die Regel noch einmal: Es geht nicht ums Unterstützen des Inhalts, sondern um einen Beitrag zum Inhalt. ↩︎
  2. Wie weit sind wir nur gekommen, dass ich „Text“ als „Barriere“ oder als „Barrikade“ bezeichne und alle, die bis hierher mitgelesen haben, verstehen, worum es mir geht. ↩︎

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert