Anonym am 3. Jänner 2005 um 15:19:24 Uhr auf einen Artikel zum Thema „Eigene Meinung“:
Auch wenn ich im folgenden eine Schwäche eines Diskutanten darlege, ist es nicht weniger zu beachten.
Es liegt nicht nur an dem Stand an qualitativem Wissen und emotionsloser Argumentation, damit die richtige Meinung akzeptiert wird. Sondern es liegt auch sehr wohl an der rhetorischen Begabung der Diskutanten. Stets kann man in den Gesichtern der Menschen lesen, dass sie der einen oder anderen Persönlichkeit zustimmen, nur weil die Meinung während der kurzen Argumentation des Sprechers als logisch erscheint. Selbst wenn man die Irreführung erkennt und aus Wissen heraus weiß, dass die Argumentation eine falsche war, kann man nur schwer gegen sie ankämpfen, wenn die Erwiderung nicht so gut und plausibel klingt, wie die falsche Darlegung.
Liegt der Fehler nicht nur darin, dass viele Meinungen einem zu kleinen Stock an Wissen zugrundeliegen, sondern auch daran, dass die Macht der Rhetorik die blödeste Aussage als korrekt und manchmal sogar als grandios aussehen lassen kann? Ist nicht das „Wie“ der verbalen Kommunikation wesentlich ausschlaggebender als das „Was“?
Was „meinst“ Du, mein Freund?
In einem weiteren Kommentar im gleichen Gesprächsverlauf lobe ich Anonym:
„So ist die Kunst eines Gesprächs […] auch die Geduld.“ – Weise Worte…