MS Teams für E-Learning ist ein Problem…

Ein erstaunlich gradliniges Interview in der SZ mit Anwalt Peter Hense zum Thema Microsoft Teams (und, allgemein: Microsoft-Produkte) in Schulen und Unternehmen im Lichte der jüngsten EuGH-Entscheidung. Der für mich bedeutendste Teil des Interviews, der auch für Österreich mit Sicherheit gilt, war diese Frage/Antwort-Passage:

Warum greift der Staat beim Datenschutz auf solche Hilfskonstrukte [d.h. Microsoft Teams für E-Learning] zurück?

Weil es an der behördlichen Kompetenz und Zusammenarbeit mangelt. Man könnte E-Learning auch gesetzlich regeln und legalisieren. Stattdessen schickt man überforderte Schulen in einen Papierkrieg mit besorgten Eltern.

Im April habe ich mich mit einer Lehrerin einer österreichischen Volksschule darüber unterhalten, wie das bei ihr läuft und auch hier in Österreich wurde mit Hilfskonstrukten gearbeitet, es herrscht geradezu völliger Wildwuchs. Lehrerinnen und Lehrer wählen irgendwelche Plattformen aus, wo sie höchstpersönliche Dinge, Bewertungen und Kommentare und, im Falle der Grundstufe auch Videos (!) von Schülerinnen und Schülern posten ohne überhaupt eine Ahnung über die verschiedenen Datenschutzanforderungen zu haben oder zu wissen, wo die Unternehmen angesiedelt sind. Und damit das ohne viel Papierkrieg funktioniert, werden die Eltern mit einem Infoblatt darüber informiert – Einverständniserklärungen… eher nicht.

Ich weiß nicht, was daraus geworden ist, und ich weiß nicht, ob es da seitens des Bildungsministeriums mittlerweile bessere Vorgaben oder zumindest technische Möglichkeiten gibt, wie mit E-Learning datenschutzfreundlich umzugehen ist. Wenn ich aber Herrn Henses Sichtweise, die ich teile, einnehme, dann mangelt es dort wahrscheinlich bis zum heutigen Tage an Kompetenz und am Willen zur Zusammenarbeit.