Der Musikwissenschaftler Otto Brusatti kritisiert im Standard das Neujahrskonzert 2010 und lässt am Dirigenten Georges Prêtre und an der Auswahl und Interpretation der Musikstücke wenig Gutes.
Bitte liebe Wiener Philharmoniker, in den nächsten Jahren könnte man doch wieder einmal DirigentInnen verpflichten, die ein Neujahrskonzert auch beherrschen. Maestro Prêtre tat das nicht. Er lieferte hübsche Salonpiecen ab, aber weder richtigen Walzertakt noch passend Rascheres; und – leider – eine von ihm gegebene Polka mazur war dem Genre gegenüber eine Frechheit.
Vor einem Jahr schrieb Brusatti in einer vieldiskutierten Kritik in der Presse den Übergang von 31. Dezember zu 1. Jänner ganz schirch:
Wir waren doch schließlich medial entlassen vom Silvesterstadl oder vom Walzer-Schmus eines Rieu? Dann kam am [Neujahrstag] dieser weltweit angebotene und offenbar noch immer unhinterfragte akzeptierte Gipfel eines nur mehr stilisierten Musik-Erheiterns. […] Es war wie eine Papst-Messe auf lustig.
Zu gerne würde ich eine brusattische Kritik zu den rieuschen Musik- und Tanzspektakeln lesen!