Ich trete vor den Speisesaal und vor mir eine Wasserwand. Wenn es hier in Shaoxing regnet, dann ordentlich, dann trübt das Wasser den Blick schon auf zwanzig Meter. Die gigantischen Wassermassen, die hier in kürzester Zeit aus den Wolken kommen, erklären, warum die Abflüsse hier so tief und so groß sind. Für die lokale Bevölkerung ist das Wasser ein Segen, denn es hat schon seit über zwei Monaten nicht geregnet. Endlich gelangt der Fluss an seinen üblichen Wasserstand, endlich können schwerbeladene Schiffe wieder passieren; endlich werden die Kohlelieferungen wieder das Kraftwerk erreichen und somit die andauernden Stromausfälle ein Ende haben; endlich werden die vom Sand schmutzigen Straßen gewaschen.
Ich kehre um und die Xiaojies basteln mir aus den billigen Plastiktischdecken eine Regenhaut. Die Hose nass, den Oberkörper trocken, kehre ich ins Hotel zurück und nehme ein Vollbad. Unter glühenden Heizlampen.