Schlussstrich. Irgendwie halt.

Für meine Verhältnisse sehr lange hatte ich nun das zweispaltige, kottke-ähnliche Design auf mkln.org. Damit ist jetzt endlich Schluss. Überhaupt ist mit ein paar Dingen hier (wiedereinmal) Schluss. Wäre Textpattern nicht in einem andauernden Dornröschenschlaf, ich hätte ja schon wieder dahin gewechselt, wenn aber sogar John Hicks sagt, dass er ein anderes CMS als Textpattern verwenden würde, wenn er nur könnte, warum soll dann nicht auch ich mit WordPress arbeiten. Kann dort bitte irgendwer einmal in den Bienenhaufen hineintreten, damit sich was tut im Textpatternland?

Bleiben wir also bei WordPress, okay, aber der grafische Editor ist und bleibt abgedreht. Was mich dieses Ding, selbst in der neuesten Version (2.5.1) bisher Nerven gekostet hat, man glaubt es nicht. Jedes auch noch so kleine Codetrümmerl wird umgeschrieben und mit der neuesten Version passiert es mir nicht selten, dass ich mich gedanklich in Absätzen bewege, der grafische Editor mir diese Absätze allerdings in div-Layer umwandelt und das Neuformatieren damit zum täglichen Brot wird, auf das ich gerne verzichten könnte. Damit ist nun Schluss. Aber zu purem HTML lasse ich mich auch nicht bewegen. Nicht in Zeiten von Textile und Markdown.

Textile? Markdown!

Am liebsten hätte ich die Textverarbeitungskomponente, die WordPress einsetzt, mit einem genussvollen Klick auf „Delete“ vernichtet, so einfach ist es aber nun doch nicht. Mein präferierter Ersatz – Textile – ist ebenso wie Textpattern seit Jahren mehr oder weniger tot. (Und wenn er nicht tot ist, dann kränkelt er zumindest sehr: Die beiden Textile-Plugins für WordPress Textile Wrapper oder Text Control machen mit Umlauten Schwierigkeiten oder zerstören mir bereits vorhandene Artikel. Ja selbst die Weiterentwicklung ist fraglich… Was also bleibt mir übrig, als zum Kontermodell überzugehen und mit John Grubers Markdown näher anzusehen, das vor allem auch als WordPress-Plugin (PHP Markdown) weiterentwickelt wird? Also 3th = Markdown. Soweit bin ich schon.

Asides, wiedereinmal.

Ich mag einfach nicht. Asides sind sowas Blödes, man kann es sich nicht vorstellen (Danke, Blogfever, für diese Erkenntnis!). Jeder schreibt in einem Satz über etwas, das woanders in einem Satz wieder woanders verlinkt und im Endeffekt klickt man dann zig Mal auf irgendwelchen von Schülern geschriebenen Blogs herum und landet bei einem dämlichen YouTube-Video. Ja, kann es das sein? Ne, ne, ne, selbst wenn durch Asides eine Vernetzung stattfindet, die beachtlich sein kann.

Newsreader? Gerne, aber nurmehr als Impetus!

Ganz gefährlich für Blogger sind Newsreader. Sie zerstören mehr als sie bringen, wenn man ihnen anheimfällt. Newsreader sind eine tolle Sache, wenn man damit Informationen sammeln und sie kumuliert verwerten will, sie sind ein Höllenwerkzeug, wenn man der Sucht zu unterliegen beginnt, jeden noch so nutzlosen Quak (wieder und wieder und wieder) zu posten. Obwohl ich die Nachrichtensammlungen eines Robert Basic, John Gruber und die teils hervorragend kommentierten Verweise bei Jason Kottke schätze, wirklich bringen tun’s diese Seiten, außer zu Unterhaltungszwecken, nicht. Lediglich John Gruber hat hin und wieder was zu sagen, Kottke kaum und Basic meist zu viel.

Was also jetzt?

Back to business as usual, zurück zu Einträgen, wie ich sie in Zeiten von Textpattern und gutem Kaffee geschrieben habe. Vielleicht mit einem ein wenig anderen Fokus. Das kann ich mir ja jetzt, mit dem neuen (tiefen) PageRank ja auch erlauben, so eine kleine stille Revolution. Einen Schlussstrich. Irgendwie halt.

Eines kann ich meiner werten Leserschaft auf den Weg mitgeben: Nicht mehr mit grafischen Buttons spielen zu müssen, nicht mehr zusehen zu müssen, bei unwichtigen Neuigkeiten der Erste zu sein, der darüber schreibt, auf all das Getue pfeifen zu können – das ist Bloggen, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe: es macht Spaß und ist erfrischend!