Die Anthropologin Danah Boyd widerlegt Marc Prenskys Konzept der „Digital Natives“ und sieht in der Nutzung sozialer Netzwerke durch Jugendliche (die Wahl des sozialen Netzwerks ist eine „neue Ausdrucksformen der Klassenunterschiede der […] Jugend„) die Verwirklichung der Möglichkeit des Privaten.
Für uns als Erwachsene ist zum Beispiel unser Zuhause ein sehr privater Raum – es ist privat, weil wir diesen Raum unter Kontrolle haben. Für Kinder hingegen ist es kein privater Raum, denn sie üben hier keine Kontrolle aus. Sie können nicht darüber entscheiden, wer ihr Zimmer oder das Haus betritt. Deshalb haben sie in der Online-Welt eher das Gefühl, dass sie privat unterwegs sind, denn hier haben sie das Gefühl, Kontrolle auszuüben.