Das Schreibprogramm1 Ulysses wird ab sofort im Abomodell verkauft. Die Applikation kostet nun EUR 39.99 pro Jahr (oder EUR 4,99 pro Monat). Für bestehende Kunden gibt es noch bis Ende Oktober einen lebenslang gültigen Wechselrabatt von 50% auf das Jahresabonnement. Einer der Entwickler der App, Max Seelmann, hat auf Medium einen sehr langen Artikel veröffentlicht, der die Entscheidung zum Abonnementmodell rechtfertigen soll. Darin findet sich viel, ja, sehr viel Grundlegendes zum Geschäft der Softwareentwicklung. Der für mich aus Sicht eines Endnutzers einzig valide Punkt ist die steigende Frequenz von technischen Entwicklungs- und Veröffentlichungszyklen, die ein stetes „Nachziehen“ der Software mit sich bringen:
Subscriptions are […] the only match for the way technology works these days. […] operating systems and devices get overhauled every year now, and major new features come out even throughout the year. Think TouchBar on the new MacBook Pro, or think the iPad Pro’s 12.9” and 10.5” form factors. It’s why Phones get “bought” on a subscription now, and why most people get a new one at least every two years. But with each device generation come new features, so the environment for apps is changing at a rather rapid pace, and we need to keep up. Our users expect us to always perform well. All those adjustments, as small as they may seem, continuously take time and energy. Subscriptions are the only sensible match for these new cycles.
Ulysses kostet im Abonnement knapp 5 Euro pro Monat. Ulysses ist aber auch Teil des Applikationsabonnements SetApp, das pro Monat etwa 10 Euro kostet, allerdings nicht nur eine, sondern eine ziemlich große Auswahl an Apps inkludiert, darunter wirklich nützliche und etablierte wie ForkLift, Timings, Renamer, Archiver, CleanMyMac, Gemini, Shimo, Marked, Expressions, Noizio, Manuscripts und viele andere. Alle eben genannten habe ich jeweils einzeln gekauft; ob ich aber mehr bezahlt habe als im SetApp-Angebot, wage ich zu bezweifeln, da diese Apps eher selten aktualisiert werden.
Ebenso gekauft habe ich übrigens auch ein anderes Textverarbeitungsprogramm, das mit genau den gleichen Funktionen wie Ulysses aufwarten kann, aber an Hässlichkeit nur schwer zu überbieten ist: Scrivener. Wer das Einmalbezahlsystem also präferiert und wem Design völlig egal ist, könnte sich Scrivener als Alternative ansehen.
- „Schreibprogramm“, denn Textverarbeitung ist Ulysses keine. ↩