Ich weiß nicht, was momentan mit Wien und seinen Einwohnern los ist. Gestern der geile Student, heute das:
Ich gehe guter Dinge in den Arkaden zwischen Bräunerstraße und Habsburgergasse die Reitschulgasse entlang, als mir ein Typ entgegenkommt, den man, würde man ihn in Aktenzeichen XY ungelöst auf einem Fahndungsfoto sehen, als den klassischen Raubmörder bezeichnen würde. Er geht auf mich zu und hat definitiv irgendetwas in seiner rechten Hand bereit. Man sieht es an den Bewegungen in seiner Jackentasche. Irgendwas tut sich da, er holt einen funkelnden Gegenstand aus seiner Tasche, ich umklammere mein Handy, damit das S55 draufgeht und nicht der Knochen – gesetzt den Fall, es kommt zu einer Handgreiflichkeit. Wir nähern uns einander auf fünf Meter, vier, drei, zwei… „Brauchst du Handy?“ – „Nein, danke.“ – „Gutes Handy, mit Kamera!“ – „Nein, nein, bin zufrieden mit meinem. Echt. Wirklich.“ – „Aber ist ganz billig, nix?“ – „Nein, wirklich nicht!“ – „Ok, ok, tschüss!“ Und er verschwindet im Dunkel hinter mir…