Wien – London – Los Angeles

London Heathrow ist ein großer Flughafen, den man als Reisender nicht mögen kann. Ich zumindest mag ihn nicht. Als Passagier wird man über Hintergänge zur Sicherheitsprüfung geschoben, dort lässt man dann seine Zahnpastatuben kritisch beäugen, räumt den ganzen Koffer wieder ein und wird ins Nichts entlassen, denn die Terminals des Flughafens sind so weit voneinander entfernt, dass Busse die Passagiere von hier nach dort bringen. Der letzte Flughafen in Europa, bevor man zum großen Sprung ansetzt, und dann das!

Mit Air New Zealand ging es dann von London nach Los Angeles und Wien war schon vergessen. Vergessen die Abschiedstränen der Mitreisenden, vergessen die Alltagssensationen wie gestohlene Handtaschen und ungültige Tickets. Was jetzt zählte, war Los Angeles. Die Müdigkeit nach dem Flug wollte in einem angenehmen, vom Reiseleiter versprochenen Kingsize-Bett aus dem Körper entlassen werden.

Los Angeles

Der Flughafen in LA ist zwar genauso hässlich wie der in London, aber nicht ganz so groß. Man kommt heraus, nimmt ein Taxi und ist weg. Doch nicht bei uns. Aus irgendwelchen Gründen warteten wir mehr als eine Stunde auf irgendwas, das ich bis heute noch nicht weiß. Egal.

Im La Quinta, so der Name des Hotels, wurde schnell klar, dass die geforderten Kingsize-Betten eigentlich nur ganz normale Betten waren. Zimmer wurden getauscht, Doppelbelegungen geduldig akzeptiert. Der Schlaf, der geruhsam sein sollte, war es nicht. Am nächsten Tag stand eine Rundfahrt bevor.

Downtown, Hollywood und Venice Beach

Wer schon einmal in LA war, weiß, was das für ein Dorf ist. Wer nicht, der hat es hiermit gelesen. Downtown ist eine Ansammlung ehemals sicherlich protziger Hochhäuser, die, wenn nicht abgerissen, zu Lagerhallen und Hotel umfunktioniert wurden. Der Großteil der Innenstadt besteht aber aus Parkplätzen. Irgendwo fand ich ein Café (Angelique Café), wo ich einen Espresso zu mir nehmen konnte. Das war zwar eine geschmackliche Qual, aber zumindest das Drumherum war angenehm! Das zu Downtown.

Hollywood, der Hollywood Boulevard respektive Beverly Hills enttäuschen noch mehr. Was im Fernsehen gezeigt wird, erinnert an eine glamouröse Luxusmeile, die mit einem schwarzen Bürgersteig und seinen eingelassenen Sternen und Stars aufwarten kann; Was ist es wirklich? In Österreich würde man dazu Landstraße mit Gebäuden dran sagen. Gegenüber vom ach so großartigen Kodak Theatre ist ein McDonald’s, gleich daneben ein Scientology Test Center und das war’s. Der Rest entspricht Gramatneusiedl im Sommer (nur dass die in Gramatneusiedl keine Klimaanlagen haben)!

Der Gott-sei-Dank! krönende Abschluss der Rundfahrt durch LA war dann der Strand Venice Beach. Der Strand, der gleich an den Baywatch-strapazierten Strand von Malibu anschließt, konnte mit einigen beeindruckenden Szenen aufwarten. Nicht nur war der Strand einfach schön, auch die Einkaufs- und Barmeile erfreute das Gemüt. Das lag aber weniger an den hiesigen Lokalen, sondern wesentlich mehr an den Menschen, die dort ihr Dasein fristeten. Einige von ihnen verkauften Drogen, die anderen trainierten, wiederum andere brachten Kunst an den Mann, die meisten aber – Asiaten – versuchten die Promenierenden zum Essen zu bewegen. Nicht aufdringlich, aber fordernd.

Abendessen und ab ins Bett

Das Abendessen wurde getrennt voneinander eingenommen. Meine Homies (das Wort wird in Zukunft noch eine Rolle spielen!) fanden sich bei einem Griechen ein, bei dem ich den ekligsten Salat gegessen habe, den man dort bekommen konnte. Irgendwie wurde ich den Eindruck nicht los, dass mir alle Beilagensalate serviert wurden. Den Homies hat es geschmeckt und wieder angekommen im La Quinta versuchten wir wieder zu schlafen, was natürlich eine Qual war. Für den nächsten Tag hatte ich gänzlich Anderes als die Gruppentour geplant.