Die Notiz „Zeit: siehe Ort“ ließ mich grübeln: Hat den Autor dieser Worte die Frage nach dem Wesen von Raum und Zeit gequält? Fand er nach langem Überlegen seine Lösung? Stellte er fest, dass Raum und Zeit Verhältnisse der Gegenstände sind, von denen sie abhängen? Überlegte er, ob diese Verhältnisse ohne Gegenstände nichts wären oder aber Bestimmungen, die den Dingen anhängen, und unabhängig von aller Wahrnehmung derselben sind?
Kam er womöglich zu dem Schluss Schopenhauers, dass die Wirklichkeit, wie wir sie kennen, Erscheinung ist, rein unsere Vorstellung? Haben für ihn auch Raum und Zeit nur in Verbindung mit unserer Erfahrung eine Bedeutung? Bedeuten sie außerhalb unserer Erfahrung nichts?
Diese Überlegungen, diesen Autor musste ich kennenlernen, um mich mit ihm im Disput auszutauschen, doch die dahinterliegende Wahrheit wurde mir allzu schnell klar, als ich das Kürzel darunter sah: „Zeit: siehe Ort“ ist, ganz simpel, die schriftliche Bekundung sekretärischer Faulheit und bezieht sich rein auf die Struktur des Dokuments!