Zeuge unseres Lebens

Wenn in einem angenehm seichten Unterhaltungsfilm ganz beiläufig eine tiefgründige Aussage über die Ehe fällt, die uns Jahre später noch in Erinnerung ist.
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Shall We Dance ist ein wunderbarer und unterhaltsamer Film, der mit vielen, wirklich sehenswerten Szenen aufwarten kann und wohl daher mit angenehmer Kurzweiligkeit punktet. Miramax hat auf YouTube soeben eine Szene aus Shall We Dance veröffentlicht, die ich als eine der reflektiertesten des Films empfinde und die von den sonst von Tanzeinlagen und komischen Momenten geprägte Handlung mit ein wenig Tiefsinnigkeit unterbricht. Die Szene ist ein Dialog zwischen der Ehefrau Beverly Clark (gespielt von Susan Sarandon), die ihren Mann der Untreue verdächtigt, und dem von ihr angeheuerten Privatdetektiv Devine (gespielt von Richard Jenkins). Im Gespräch fällt mit wohltuender und deshalb umso stärkerer Beiläufigkeit eine ganz pragmatische und dennoch starke Aussage über die Sinnhaftigkeit der Ehe, die eines Zitats würdig ist, was mich zu diesem kurzen Artikel motiviert hat.

Beverly Clark: All these promises that we make and we break. Why is it, do you think, that people get married?

Devine: Passion.

Beverly Clark: No.

Devine: That’s interesting, because I would have taken you for a romantic. Why, then?

Beverly Clark: Because we need a witness to our lives. There’s a billion people on the planet. I mean, what does any one life really mean? But in a marriage, you’re promising to care about everything. The good things, the bad things, the terrible things, the mundane things. All of it. All the time. Everyday. You’re saying, your life will not go unnoticed because I will notice it. Your life will not go unwitnessed because I will be your witness. You can quote me on that, if you like.

Devine: Sure I will.

Wer hätte gedacht, in einem angenehm seichten Unterhaltungsfilm mit so einem tiefgründigen Statement konfrontiert zu werden?!