Präferenzliste Kommunikation: Nachricht, E-Mail, DM… Telefonat

Ergänzend dazu: Es ist nervtötend, wenn E-Mails von Anrufen begleitet werden, in denen man mir mitteilt, mir gerade ein E-Mail geschickt zu haben. Oder andersrum: Anrufe, die E-Mails ankündigen. Alles leider schon – und immer wieder – erlebt.

Und eine weitere Ergänzung: Nichts, absolut nichts ist unerträglicher – und zwar in einem Ausmaß, dass ich es als Punkt 101 auf der Präferenzliste hinzufügen würde – als Sprachnachrichten über den Messenger. Anstatt das Medium Messenger super effizient zu nutzen und eine kompakte Nachricht zu schicken, die man mit einem Blick in den meisten Fällen in weniger als einer Sekunde erfassen und in weiteren 2-3 Sekunden beantworten kann, kommen da Audionachrichten daher, die in ihrer Erfassung meist viel länger dauern als eben diese eine Sekunde und viel weniger präzise sind als die Textnachricht. iMessage bietet mittlerweile eine Transkription an, die ich mir immerhin durchlesen kann, bevor ich mir das Gestammel auf anhöre, aber Signal, WhatsApp, Threema usw. bieten das eben nicht an. Jedes Betriebssystem für Smartphone bietet eine Diktierfunktion an, die gesprochene Sprache in Text übersetzt – meinetwegen, sprecht eure Nachricht auf, lasst sie transkribieren und schickt mir im Anschluss die Textnachricht, aber bitte, bitte schickt mir keinesfalls Audionachrichten1 über eine Messenger-App.

Eigentlich sollte man solche Rankings und andere Selbstverständlichkeiten im Jahr 2019 in eine Art neue Etikette einfließen lassen, denn besonders Anrufe haben sich in den letzten paar Jahren zu einem Kommunikationsweg entwickelt, den man wirklich nur dann nutzen sollte, wenn es zu kompliziert oder langwierig ist, Nachrichten, E-Mails oder DMs zu schicken bzw. wenn ein Notfall es erfordert. Ein Anruf unterbricht jegliche Konzentration. Fast immer. Aber es gibt ja auch noch Leute, die alte Nokia-Handys und Digicams nutzen, ich weiß.

Ehre, wem Ehre gebührt: Gefunden habe ich diesen absoluten Pro-Tipp in Martin Leyrers Twitter, der ohnehin und sowieso abonniert gehört.

  1. Und ja, ich sehe diese Sprachnachrichten auch als eine Form des fehlenden Respekts an: anstatt dass ich eine Nachricht habe, auf die ich mich beziehen und die ich schnell erfassen kann, zwingt mich der Sender dazu, meine aktuelle Tätigkeit zu stoppen, mir das so dermaßen oft unerträglich unpräzise Gebrabbel anzuhören, und im Anschluss darauf zu antworten. Und noch viel schlimmer wird es, wenn es nicht ein einfaches Hin und her ist, sondern ein Thread oder sonst eine Form der Kommunikation, in der wir uns auf eine bestimmte Sache oder Problemlösung fokussieren. Denn in so einem Fall kann ich mich – entgegen der in Textform übermittelten und somit schnell und nachvollziehbar wahrnehmbaren Nachrichten – nicht auf bestimmte Passagen beziehen ohne mir komplett blöd vorzukommen, weil ich auf Zeitstempel verweisen muss. Eine Kundin hat das einmal durchgezogen und sich im Nachhinein bei mir beschwert, dass es so mühsam sei, mit mir zu kommunizieren, weil sie sich immer ihre alten Nachrichten anhören müsse, um zu wissen, worauf ich mich beziehe. You don’t say! ↩︎