Dienstag, 28. Juni 2022, Tag 838 der Corona-Pandemie. Es geht schon wieder wieder (sic!) los. Die Sommerwelle ist da und nun trifft es diejenigen, die sich bis dato in ihren Gärten und Häusern am Stadtrand abgeschottet haben. Ein kurzer Urlaub und das war’s: positiv. Gute Besserung! Dass das aber nach 838 Tagen noch immer ein Thema ist, ist ein Wahnsinn. Ich denke, ein 1000-Tage-Jubiläum ist nicht mehr nur wahrscheinlich, sondern äußerst realistisch.
Die Impfpflicht ist Geschichte, weil man festgestellt habe, dass die Impfpflicht niemandem zum Impfen bringe. Nein! Doch! Ohhh!
„Die Impfpflicht bringt niemanden zum Impfen“, sagte Rauch […] „Die Impfpflicht und die Debatte um die Impfpflicht haben tiefe Gräben aufgerissen, auch in der österreichischen Gesellschaft“ – auch durch Familien. Da seien Abwehrhaltungen gegen medizinische Maßnahmen entstanden. […] In Zeiten der Teuerung und des Ukraine-Kriegs und in der Energiekrise stehe die Gesellschaft unter hoher Anspannung. Man brauche „jeden Millimeter Solidarität und Zusammenhalt“, […] die Debatte über die Impfpflicht sei da nicht dienlich.
Regierung verkündet komplettes Ende der Impfpflicht
Auch eine kreative Begründung, wie ich meine, denn Gräben wird das Abschaffen der Impfpflicht nicht mehr schließen, auch keine „Brücken bauen“ und was auch sonst immer für Floskeln verwendet werden. Das ist außerdem kein Graben mehr, sondern ein Riss in der Gesellschaft. Ich lehne mich vielleicht recht weit aus dem Fenster, aber ich stelle provokativ fest: Es ist ein durchgängiger Riss. Es gibt zwei in ihrer Charakterisierung völlig unterschiedliche Hälften, die zusammen das bilden, was sich vor der Pandemie noch als irgendwie zueinander gehörig gefühlt hat.
Was hat ein mittlerweile radikalisierter Impfgegner mit einem nun nicht mehr dialogbereiten Impfbefürworter gemein? Was verbindet eine den Staat als faschistische Organisation bezeichnende Bürgerin mit einer seinen (medizinischen) Empfehlungen aus Überzeugung folgenden? – Da ist so viel kaputt gegangen in den letzten Jahren, dass es sich bereits in individuellem Wahnsinn niederschlägt, der auch vor der Androhung von Gewalt nicht einmal mehr einen Hehl macht (und somit Fakten schafft, die unumkehrbar sind). Das alles – und noch mehr! – als Resultat eines politischen Experiments mit gigantischen menschlichen, gesellschaftlichen und, wie sich immer mehr herausstellt, finanziellen Opfern. So ist das eben, wenn „ein Schüler und ein Lehrer“ das Land durch eine Pandemie führen begleiten. SSKM, Österreich!
Ach, Mist, ich bin ja selbst davon betroffen! 😲