geizleich.at

Fast alle Bereiche im Leben eines Menschen sind bereits von der Wirtschaft durchdrungen. Warum sollte demnach nicht auch der Bereich nach dem Leben von der Wirtschaft erobert werden? Ein Beispiel dafür gibt es ja bereits: privatwirtschaftliche Bestattungsunternehmen. – Sie bieten nahezu alles: die klassische Erd- oder Feuerbestattung, aber auch See- und Weltraumbestattungen sind möglich. Klassische Gräber, moderne Gräber, Urnen (aus allerlei Material in allen Preiskategorien vorzufinden), Legosärge für die Spielsteinliebhaber, Stahlkisten für Motorradfreaks, Särge mit ergonomischer Liegeposition (sic!), bunte Särge, schwarze Särge… kurz: alles ist möglich.

Das Prinzip der Privatwirtschaft baut aber sehr auf dem Wort privat auf, das bedeutet, dass jederman, der sich der Aufgabe gewachsen fühlt und einen gültigen Befähigungsnachweis sowie einen Gewerbeschein vorweisen kann, sofort zu graben beginnen kann. Ich weiß zwar nicht, wofür man einen Befähigungsnachweis braucht, um Menschen zu begraben (ein Loch wird doch wohl jeder schaufeln können), aber bitte. Die Särge kann man ja auch beim Tischler bestellen.

Nun ist ein Prinzip der Wirtschaft die Marktwirtschaft, deren Preisgestaltung sich also am Markt, reguliert durch Angebot und Nachfrage, orientiert oder, besser gesagt, orientieren muss. Die Konsequenzen daraus sind allerdings pervers: Was ist, wenn ein Kunde es beinhart durchzieht und einfach nach dem billigsten Bestatter Ausschau hält? Wie sieht ein Preiskampf von Bestattern aus („Ich biete das Leichenhemd umsonst!“ – „…und bei mir kriegn’s auch noch die Schuh‘ gratis dazu!“)? Wie auch immer. Da der Preis anscheinend bald schon das entscheidende Kriterium sein wird, schlage ich eine Internetsuchmaschine à la geizhals.at vor. Ich habe auch einen Namensvorschlag für diese Seite: www.geizleich.at!