Kommunikation? ROFL, bestenfalls!

Nachrichten per Messenger sind synchrone Kommunikation, was Du willst, ist mir egal und automatisierte Mails sind LOL. WTF, HIER MEINE ANTWORT!

Akt 1

Ein Kollege erstellt in auf mein Bitten hin eine komplexe Tabelle und schickt mir per Messenger folgende Nachricht:

Habe jetzt mal grob angefangen. Stellst Du Dir das so vor? (Excel)

Meine Antwort (per Messenger):

Bitte Mail

Seine Antwort kommt per Messenger:

[Detaillierte Informationen zur neu angelegten Tabelle. Eine Textwüste über knapp einen Handy-Bildschirm.]

Meine Antwort (per Messenger), noch halbwegs verständnisvoll.

Das ist zwar kein Mail, aber ok: [Stark verkürztes Feedback zur Tabelle.]

Später haben wir telefoniert und ich habe ihm erklärt, dass ich solche Informationen gerne per E-Mail hätte, weil ich einerseits auf einzelne Segmente besser eingehen kann und wir andererseits nachher eine Referenz und ein Protokoll haben, was beides per Messenger zwar prinzipiell, aber unter dem Gesichtspunkt der Praktikabilität de facto nicht möglich ist. Außerdem reißt mich eine Nachricht per SMS oder Messenger immer komplett aus der Arbeit, weil es ja eben keine Form der asynchronen Kommunikation ist, sondern immer, wenn auch implizit, den Anspruch nahezu synchroner Kommunikation stellt.

Mail ist: Wenn du Zeit hast, sieh dir das bitte an und gib bescheid.
SMS ist: Hej du, ich will, dass du dir das jetzt sofort ansiehst!

Okay, sagte der Kollege.

Akt 2

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Kollege schreibt per Messenger. 🙄

Hallo Michi 🙏🏽 Ich nerve mal wieder per SMS. [Es folgen wieder Infos zur Tabelle.] Magst Du vielleicht kurz drüber schauen, ob es jetzt in die richtige Richtung geht? Bin auch telefonisch erreichbar.

Ich nerve mal wieder per SMS. Warum nicht gleich: Ich ignoriere, worum du mich bittest!

Aber Pech gehabt, Kollege, ich habe diese Nachricht nämlich erst Tage später wahrgenommen, weil ich die Benachrichtigungen über neue Messages von diesem Kollegen abgeschaltet habe. Die Mitteilung wäre mir nicht aufgefallen, hätte mich nicht sein Vorgesetzter – mein Auftraggeber – dazu angerufen. Wieso ich nicht reagierte. LOL.

Akt 3

Wir benötigen einen Termin, sagt mir der Auftraggeber. Okay, ich schicke euch (Auftraggeber und Messenger-Kollege) einen Link, wo ich meine freien Termine aufliste und ihr euch einen aussuchen könnt. Sobald alle gemeldet haben, wann sie Zeit haben, wird der Termin automatisch fixiert und ihr erhaltet eine Benachrichtigung für eure Kalender, in der auch die zugehörigen Meeting-Links und Einwahlnummern für den Termin mitgeschickt werden.

Ja, okay, super. Mach das!

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Der Messenger-Kollege hat mir auf das automatisierte Einladungsmail geantwortet. Ja, per Mail. Ja, aufs automatisierte Einladungsmail. Geantwortet anstatt den Termin einfach auszuwählen. Und damit ich seine Nachricht vom automatisch hinzugefügten Text unterscheiden kann, hat er seinen Text IN GROSSBUCHSTABEN verfasst.

Sein Vorgesetzter hat mir per Messenger eine Audionachricht zukommen lassen, dass er an dem und dem Tag Zeit hat. Audionachricht. Nicht einen Termin ausgewählt, nein: Audionachricht.

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Keiner hat einen Einladungslink bekommen, keiner eine Einwahlnummer. Die Automatik wurde ausgehebelt. Der Termin wäre beinahe verfallen. Wir mussten die ganze Sache per Telefon und Messenger abklären und vereinbaren.

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