Schweiz verschiebt staatliche Daten in die Cloud

Die Schweiz verschiebt staatliche Daten in die Cloud der chinesischen Alibaba 🇨🇳 und der US-amerikanischen Riesen Amazon 🇺🇸, IBM 🇺🇸, Oracle 🇺🇸 und Microsoft 🇺🇸.

Rechenzentren in der Schweiz betreiben Microsoft und Amazon. Dieser Faktor spielte allerdings bloß zu zehn Prozent eine Rolle. Entsprechend gering wurde gewichtet, dass Alibaba weder einen Cloud-Standort noch einen juristischen Ableger in der Schweiz hat – eine Tochterfirma in London ist hingegen der Vertragspartner des Bundes.

Schweizer Daten werden nach China und in die USA ausgelagert

Datenschutz, Cloud Act, „europäische Cloud“ usw. stehen dort in Abwägung zu Kosteninteressen – wie sonst überall auch. Aber nicht nur das! Die Schweiz argumentiert (aus praktikabler Sicht) äußerst nachvollziehbar, sieht sich selbst aber nur in der Wahl zwischen Skylla und Charybdis positioniert:

Dass Peking bei seinen Konzernen den Durchgriff habe, sei ohnehin klar. Doch bei den US-Anbietern sei es nicht besser: Die Cloud Act […] verpflichtet amerikanische Firmen, den US-Behörden selbst dann Zugriff auf Daten zu gewährleisten, wenn diese ausserhalb der USA gespeichert sind.

Bund lagert staatliche Daten an chinesischen Alibaba-Konzern aus

Und obwohl es schmerzt, feststellen zu müssen, dass keine Firma aus Europa (oder der Schweiz) ausgewählt wurde, muss man schon die Frage stellen: wie denn auch? Was gibt es denn für europäische Alternativen zu den Angeboten in Preis und Leistungsumfang? Ist Nextcloud tatsächlich das Beste, womit wir hier in der EU auffahren können? Im oben verlinkten Artikel antwortet ein Politiker, aufs Thema Datenschutz und Sicherheit angesprochen, dass die Schweiz gar keine andere Wahl gehabt hätte. Es gibt einfach keinen europäischen Cloud-Anbieter, der „den amerikanischen und chinesischen Firmen auch nur annähernd das Wasser reichen kann“. – True that, leider.

So, wie ich den Status im (zumindest deutschsprachigen) Europa bewerten kann, würde eine Lösung, die das LKW-gestütze Transportieren von einzelnen Festplatten von einem Standort zum anderen anbieten würde, den Zuschlag bekommen – und das ist noch die beste Einschätzung, die ich abgeben kann! Wie kann man nur so hinten nach sein und nicht nervös die Tischplatte zerkratzen, wenn man sieht, wie alle (!) um uns herum Milliarden in Technologien investieren, die hier noch – und das ist keineswegs aus der Luft gegriffen – vom Faxgerät (!) ausgestochen werden können!