Die Vereinigten Staaten sind kein mehrheitlich weißes und christliches Land mehr. Der Bevölkerungsanteil dieser Gruppe ist auf unter 50 Prozent gesunken, was profunde soziale, vor allem aber politische Auswirkungen hat. Die Schieflage aus der Vorstellung, was Amerika ist (oder “sein soll”) und der Realität, die mittlerweile auch von der Werbung aufgenommen wird (und es bis in eine Coca Cola-Werbung geschafft hat), führt zu bitterem Protest derjenigen, die ein imaginiertes amerikanisches Ideal verfolgen. Da ist es kaum mehr verwunderlich, dass Symbole der Abwehr (“eine Mauer bauen”) und eine Rhetorik, die “uns” unhinterfragt positiv und “die Anderen” ausschließlich negativ positioniert, wie ein Heilsversprechen wirkt.
Das Video ist eine aufbereitete Version eines Interviews mit Robert Jones, der ein Buch zum Thema “The End of White Christian America” veröffentlicht hat.
For most of our nation’s history, White Christian America (WCA)–the cultural and political edifice built primarily by white Protestant Christians–set the tone for our national policy and shaped American ideals. But especially since the 1990s, WCA has steadily lost influence, following declines within both its mainline and evangelical branches. Today, America is no longer demographically or culturally a majority white Christian nation. […] In 2016 and beyond, the descendants of WCA will lack the political power they once had to set the terms of the nation’s debate over values and morals and to determine election outcomes.
Jones hat noch mehr zur Erlöserfigur Donald Trump und seine Einbettung in eine romantische, weiße, christliche US-Idealvorstellung geschrieben. Die Mobilisierungskraft der Religion als politischer Impetus (oder Impetus für Politik?) ist offenbar groß genug, vor allem bei Bevölkerungsgruppen, die sich in ihrer kulturellen Existenz bedroht sehen. Aber was red’ ich eigentlich?!