Cookiebanner erinnern uns täglich an verfehlte Regulierung

Der AI Act ist genauso von Inkompetenz geleitet wie die Sache mit den Cookiebannern: enormer bürokratischer Aufwand für einen de facto bestenfalls theoretischen Gewinn.

David Heinemeier Hansson über den AI Act, den er genauso wie viele andere als völlig verfehlt abstempelt und darin ein weiteres Beispiel für die Inkompetenz der EU beim Thema Informationstechnologie auf der einen, viel schlimmer aber noch: Schlüsseltechnologien auf der anderen Seite sieht.

Like many modern European laws, [the AI Act is] a vague, posturing, and suffocating mess that’s way too specific about things it fails to prove the ability to understand. It’s also just an embarrassing illustration of Europe’s third-tier status in technology. So little of the core tech innovation that’s driving the future, in AI or otherwise, is happening in Europe. And when it does happen there, it’s usually just incubation, which then heads for America or elsewhere as soon as its ready to make a real impact on the world.

David Heinemeier Hansson

Hanssons Artikel beginnt aber nicht mit der Diskussino des AI Acts, sondern weist als Einstieg und Beispiel für die fehlgeleitete Regulierungstätigkeit der EU auf die uns alle kontinuierlich nervenden Cookiebanner hin. Sie bringen dem einzelnen, dessen Daten die dahinterliegende Gesetzgebung schützen will, bestenfalls theoretisch etwas (lies: fast nichts), bedeuten aber für die Betreiber von Websites finanzielle, bürokratische und technologische Aufwände, die noch dazu die Chance minimieren, leicht und billig an zuverlässige Daten zu gelangen, die gutes wirtschaften ermöglichen.

Companies have spent billions on cookie banner compliance only to endlessly annoy users with no material improvement to their privacy […] The bureaucratic drag they have created across Europe (and the rest of the world) is ludicrously disproportionate to whatever theoretical value these awful overlays actually provide. […] Because if the EU can screw up something as basic as cookie banners this bad, and prove so incapable and uninterested in re-calibrating its approach, what hope is there for the thornier issues?

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, dass ich Hanssons Idee einer Art Selbstregulierung der Regulierung – ein bürokratischer Meta-Traum, sozusagen – gar nicht so schlecht finde und mir gut als Evaluierung der Gesetzgebung vorstellen könnte, die am Ende der Probezeit feststellt, ob sich das Gesetz lohnt und ob dessen Auswirkungen das erreichen, was sie erreichen sollten. Denn so würde man in der EU recht schnell feststellen, wie viele der Gesetze, Verordnungen und Richtlinien, eben nur zu einem geringen Prozentsatz das bewirken, was sie bewirken sollen.

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