Montag, 26. Dezember 2022, Tag 1.019 der Corona-Pandemie, die nach Ansicht von Virologen, darunter am wohl prominentesten, Christian Drosten, vorbei ist und in einen endemischen Zustand übergeht.
Die Immunität in der Bevölkerung werde nach diesem Winter so breit und belastbar sein, dass das Virus im Sommer kaum noch durchkommen könne […] Die Impfkampagne in Deutschland und Europa [war] der entscheidende Schritt bei der Bekämpfung der Pandemie. […] Es ging nie darum, die Pandemie aufzuhalten, es war von Anfang an klar, dass das nicht möglich ist. Aber hätte man gar nichts gemacht, dann wäre man in Deutschland in den Wellen bis zu Delta auf eine Million Tote oder mehr gekommen. Also musste man Kontakte reduzieren […]
Christian Drosten
Wenn eine Pandemie in einen endemischen Zustand übergeht, dann bedeutet das allerdings nicht, dass die Gefahr vorbei ist. Die Betrachtungsweise des Auftretens ist nur anders. Dazu die österreichische Epidemiologin Eva Schernhammer:
Wenn das Auftreten von SARS-CoV-2-Infektionen relativ gleich bleibt oder ,vorhersehbar ́ wird, so wie dies etwa bei der Influenza der Fall ist, da ihr wellenförmiges saisonales Auftreten relativ gut antizipierbar ist. […] Wenn eine Erkrankung endemisch werde, bedeute das jedoch nicht unbedingt auch eine positive Entwicklung […] So ist beispielsweise Malaria in gewissen Breitengraden endemisch. Das macht Malaria jedoch nicht ungefährlicher.
Eva Schernhammer
Dass „endemisch“ und „pandemisch“ nur andere Labels sind, aber die Erkrankung selbst nicht harmloser wird, macht Mike Ryan in diesem Video ganz besonders deutlich.
Please don’t equate endemic with equals good. Endemic diseases require strong control programmes to reduce the infections, to reduce the suffering, and to reduce the death. So, just changing from pandemic to endemic is just changing the label. That doesn’t change the challenge that we face.
Mike Ryan
Ich befürchte, dass die Nachricht, die bei den meisten angekommen ist, „Die Pandemie ist vorbei“ lautet. Aber was erwarte ich mir denn überhaupt noch nach drei Jahren? Gar nichts mehr. Die Sache ist nun in gewisser Weise ein „individuelles, medizinisches Problem„.
Und damit schließe ich diese Serie nach 1.019 Tagen.