Die thailändische Insel Koh Chang, die ich vor mehr als zehn Jahren das letzte Mal besucht habe und deren Verfall ich bei mehreren Besuchen dort bezeugen konnte, geht auf eine wirtschaftlich gesehen rosige, für Liebhaber un- oder zumindest wenig berührter Natur, grausige Zukunft zu.
Die Besonderheit der Insel liegt an ihrer hervorragenden Mischung aus dem sehr gut erschlossenem und für Touristen aufbereiteten Westen der Insel und dem besonders im südlichen Teil kaum erschlossenen Osten. Man kann ihn mit dem Boot oder aber mit einem enormen Umweg per Taxi, Auto oder Moped zwar erreichen, doch ist auch dieser Weg immer beschwerlich; mehrere Jahrzehnte lang wurde auch kein Versuch unternommen, das fehlende Teilstück der Südumfahrung fertigzustellen. Das hat der Hotellerie natürlich nicht geschmeckt, denn es gibt gerade im Südosten einige sehr schöne – zumindest damals noch nahezu unberührte – Strände, zu deren Erleben die mühsame Anfahrt einfach dazugehörte.
Vor einigen Tagen lese ich im Blog eines nunmehr seit 20 Jahren auf der Insel lebenden Expats, dass große Änderungen auf die Insel zukommen. Änderungen, die die Besonderheit der Insel, teils touristisch erschlossen und teils nahezu in ursprünglicher Wildnis erlebbar zu sein, zunichte machen werden. Wer will, kann sich die 10 Punkte auf iamkohchang.com durchlesen. Wer aber die schlimmste aller Nachrichten, weil sie die Insel nachhaltig verändern wird, gleich lesen will, liest:
Trat Airport expansion. The runway will support large aircraft eg Boeing B737 and Airbus A320. Apparently prior to covid Chinese airlines were asking Bangkok Airways who own the airport, for this to happen. Work is already underway and the land for the extended runway and terminal complex has been cleared and levelled. It is planned for completion in 2027.
Wenn der Flughafen einmal fertiggestellt ist, wird der Massentourismus die anderen 9 Punkte enorm beschleunigen (Fertigstellung der Südumfahrung, touristische Aufbereitung auch des Hinterlands, usw.) und der Zwang, Massen an die Strände zu bringen, die anstrengende, aber dafür umso belohendere Anreise über eine gebirgige und größtenteils beschädigte Bergstraße an die abgelegenen Strände zunichte machen.